Das DFB-Pokal-Highlight steht vor der Tür: Am Sonntag (13 Uhr) trifft Viktoria Köln auf den Zweitligisten SC Paderborn. Der Gegner der 1. Runde kommt mit neuem Trainer, neuen Spielern und 4 Zweitliga-Punkten im Gepäck nach Köln-Höhenberg.
„Das Ergebnis schmerzt“, war einer der Kernaussagen von Ralf Kettemann am vergangenen Wochenende. Der Cheftrainer des SCP07 musste sich mit einem 1:1 bei Preußen Münster zufriedengeben. „Aber die Leistung war gut. Wir haben ein gutes Spiel gemacht und fahren mit zu wenig nach Hause. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen“, führte der Trainer aus.
Der 38-jährige Crailsheimer übernahm das Traineramt in Ostwestfalen im Sommer und folgt auf den zum 1. FC Köln abgewanderten Lukas Kwasniok. Zuletzt betreute Kettemann 4 Jahre lang die U19 des Karlsruher SC. Sein Pflichtspiel-Debüt hatte es bereits in sich, am 1. Spieltag der 2. Bundesliga bezwang Paderborn Bundesliga-Absteiger Holstein Kiel im eigenen Stadion mit 2:1 – samt Siegtreffer in der 99. Minute.
Nah dran an der Bundesliga-Rückkehr
Am Ende der letzten Saison verpasste der SC Paderborn den Sprung in die Aufstiegsrelegation um drei Punkte, hinter dem Meister Köln sowie dem Hamburger SV und dem SV Elversberg belegten sie den vierten Platz. Es war die bislang beste Platzierung seit dem Abstieg in die 2. Bundesliga im Jahr 2020.
Mit 55 Punkten lag der SCP drei Zähler über der Bilanz der Spielzeit 23/24, als sie auf Rang sieben landeten. Im DFB-Pokal scheiterte man in der zweiten Runde durch ein 0:1 an Werder Bremen. DFB-Pokal-Rekord für die Ostwestfalen ist das Erreichen des Viertelfinals, 2017/18 war Schluss gegen den FC Bayern (0:6) und in der Folgesaison ebenfalls in der Runde der letzten 8 gegen den HSV (0:2).
Auch Bundesliga-Luft schnupperte man bereits an der Pader, 2014/15 sowie 2019/20 war aber jeweils nach einer Spielzeit als Tabellenletzter Schluss im Oberhaus. Seit dem erstmaligen Zweitliga-Aufstieg 2005 hat sich der SCP07 – mit Ausnahme von zwei Jahren in der 3. Liga und den angesprochenen Bundesliga-Intermezzos – in Liga 2 etabliert. In der Ewigen Tabelle des Unterhauses rangiert man mit 723 Zählern auf der 27 vor dem 1. FC Kaiserslautern.
In der Vorsaison gehörte man zu den Aufstiegsaspiranten, untermauerte die starke Saison mit 55 Punkten und Rang 4 auf dem Abschlusstableau. Die führenden Torschützen der Ostwestfalen, Adriano Grimaldi (10 Tore, 3 Assists) und Filip Bilbija (9 Tore, 9 Assists), gehören auch zum Auftakt der neuen Spielzeit zum Kader.
Neuer Trainer, neue Spieler, Ex-Kölner
Allerdings gab es im Team auch einige schwerwiegende Abgänge, die kompensiert werden mussten. Nach vier Jahren und 145 Pflichtspielen verließ Cheftrainer Lukas Kwasniok den Verein und wechselte zum Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln. Nachfolger Kettemann ist damit der jüngste Trainer der 2. Bundesliga.
Neben dem Trainerwechsel gab es auch auf der Abgangsseite Veränderungen im Kader. Unter anderem Linksverteidiger Aaron Zehnter verließ den Klub, er hatte in der Vorsaison 16 Scorerpunkte (3 Treffer, 13 Assists) beigesteuert und wechselte zum Bundesligisten VfL Wolfsburg.
Ebenfalls in Richtung Bundesliga zog es Ilyas Ansah. Der 20-Jährige erzielte sechs Treffer und sieben Assists in der vergangenen Spielzeit und schloss sich dem 1. FC Union Berlin an.
Darüber hinaus verließen Marvin Mehlem (zurück zu Hull City, Leihe), Casper Terho (zu Union Saint-Gilloise, Leihe), Koen Kostons (PEC Zwolle), Luca Herrmann (Dynamo Dresden), Martins Ens (SC Verl), Tristan Zobel (Erzgebirge Aue, Leihe) sowie Felix Platte und Manuel Riemann (beide vereinslos) den Verein.
Auf der Zugangsseite folglich auch etwas: Dennis Seimen, ein talentierter Torhüter, kam auf Leihbasis vom VfB Stuttgart. Außerdem wechselten Nick Bätzner (Wehen Wiesbaden), Bennit Bröger (VfL Wolfsburg), Stefano Marino (Hannover 96 II), Lukas Copado (Linzer ASK) sowie Marco Wörner und Ruben Müller (beide SC Freiburg II) an die Pader.
Am vergangenen Wochenende debütierte zudem mit Steffen Tigges ein Ex-Kölner für Paderborn. Der 27-jährige Mittelstürmer wechselte 2022 von Borussia Dortmund zum 1. FC Köln, nach 81 Einsätzen ist nun Schluss in der Domstadt – am Sonntag kehrt er im Trikot des SCP zurück nach Köln.
Zweimal Direktverbindung Paderborn-Köln bitte!
Im Sommer legten zwei Jungs den Weg aus Paderborn in die Millionenstadt am Rhein hin. Arne Schulz und Marco Pledl liefen noch in der vergangenen Saison für den SCP07 auf und treffen am Sonntag im neuen zu Hause auf den alten Arbeitgeber.
Den umgekehrten Weg ging 2022 Viktoria-Eigengewächs Kai Klefisch. Der heute 25-Jährige lief 114-Mal für die Viktoria-Profis auf, spielte anschließend zwei Jahre für Paderborn. 2024 folgte der Abschied in Richtung Darmstadt.
Ebenfalls beide Vereine aus dem FF kennt Pavel Dotchev. Der Drittliga-Rekordtrainer, 2019-21 Viktoria-Cheftrainer, war von 1995-2003 als Spieler an der Pader aktiv und stand zudem 2003-05 sowie 2008-09 als Trainer für den SCP07 an der Seitenlinie.
Letztes Pflichtspiel vor 30 Jahren
Zuletzt trafen beide Vereine 2024 aufeinander, den Test in der Sommervorbereitung gewann Paderborn (1:0). Das letzte Pflichtspiel beider Vereine fand am 20. Mai 1995 statt, beide noch unter anderem Namen. Im Sportpark Höhenberg gewann der SCB Preußen Köln gegen die TuS Paderborn-Neuhaus in der Regionalliga West / Südwest mit 4:2.
Nachdem die Ostwestfalen, trainiert von Günther Rybarczyk und mit Dieter Hecking im Mittelfeld, in der 47. Minute mit 2:0 vorne langen, drehte das Schäl-Sick-Team die Partie. Trainer Tony Woodcock bejubekte zunächst einen Doppelpack von Stürmer Heinz Rother, ehe René Beier und Armin Görgens spät den Viktoria-Sieg besorgten.
Das Hinspiel gewann noch die Mannschaft aus Paderborn, Roger Schmidt war dabei Teil der Startaufstellungdes TuS. Bei Viktoria bzw. Preußen stand noch Hans-Werner Moors an der Seitenlinie.
2. Heimspiel, Resttickets verfügbar
Nun, 30 Jahre später, heißt der Viktoria-Trainer Marian Wilhelm. In seinem ersten DFB-Pokalspiel als Cheftrainer der Ersten Mannschaft kann der 36-Jährige auf die Leistung im ersten Heimspiel aufbauen. 2:0 gewann sein Team gegen Schweinfurt mit der Unterstützung der eigenen Fans.
Darauf freut sich die Viktoria-Vamilie am Sonntag besonders und hofft auf lautstarken Support beim Pokal-Highlight. Letzte Tickets sind noch verfügbar unter www.viktoria-tickets.de.
Viktoria – das V steht für Vussball!
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