Kreisliga, Bezirksliga und nun Landesliga - zweimal in Folge haben die Viktoria-Frauen den Aufstieg geschafft. Nach dem 5:1-Sieg am vergangenen Sonntag durften die Vussballerinnen von der Schäl Sick den bereits feststehenden Erfolg im Sportpark Höhenberg feiern.
Wir haben nach dem letzten Bezirksliga-Spiel und vor dem anstehenden Pokalfinale am Sonntag mit dem Cheftrainer der Viktoria-Frauen, Daniel Merten gesprochen.
Zweimal in Folge ist die Mannschaft nun aufgestiegen, in diesem Jahr warst du als Trainer einer der Protagonisten des Erfolgs. Wie fühlt es sich nun an, den Aufstieg auch in diesem Jahr geschafft zu haben?
Daniel Merten: „Ich bin erst seit dem 24.11.2024 Teil des Teams. Für mich persönlich ist es ein ganz besonderer Moment – in meinen 15 Jahren als Trainer habe ich noch nie zuvor einen Aufstieg feiern dürfen. Deshalb möchte ich mich auf diesem Wege ausdrücklich bei allen Spielerinnen bedanken, aber ganz besonders auch bei unserer Sportlichen Leiterin Marina Buschinski und Julie van Vügt, meiner Co-Trainerin. Alle haben einen großartigen Job gemacht und die Zusammenarbeit war einfach hervorragend!“
Was waren deine ersten Gedanken, als du im vergangenen Jahr gefragt wurdest, ob du Cheftrainer der Frauenmannschaft werden möchtest?
Daniel: „Tatsächlich war es so, dass ich selbst auf Marina zugegangen bin und sie gefragt habe, ob sie sich eine Zusammenarbeit vorstellen könnte. Ich hatte wieder große Lust, eine Mannschaft als Cheftrainer zu übernehmen. In den vergangenen Jahren durfte ich viele verschiedene Teams trainieren, aber eine Frauenmannschaft war für mich eine neue, spannende Herausforderung – eine Erfahrung, die ich unbedingt machen wollte. Ich habe früh erkannt, dass in dieser Mannschaft großes Potenzial steckt. Mein Wunsch war es, den Spielerinnen mein Wissen und meine Erfahrung aus 15 Jahren Trainerarbeit weiterzugeben. Gleichzeitig reizte mich die Möglichkeit, den Frauenfußball bei Viktoria Köln weiterzuentwickeln, strukturell mit aufzubauen und ihn langfristig im leistungsorientierten Bereich zu etablieren.“
Wie unterscheidet sich deine Rolle als Cheftrainer der Frauen im Vergleich zu der Arbeit mit Kindern/Jugendlichen?
Daniel: „Ich sehe in der Zusammenarbeit eher Parallelen als Unterschiede. Jugendliche sind sehr lernbereit, aufmerksam und dankbar für jeden Input, der ihnen hilft, sich zu verbessern – und genau diesen Effekt nehme ich auch bei meinen Spielerinnen wahr.“
Was hat dich in der Zusammenarbeit mit der Mannschaft bisher am meisten überrascht oder beeindruckt?
Daniel: „Einige Spielerinnen kenne ich schon etwas länger, da sie bereits in der Vussballschule mit mir zusammengearbeitet haben. Daher wusste ich ziemlich genau, was mich erwartet. Was mich aber wirklich beeindruckt, ist die hohe Aufmerksamkeit und Lernbereitschaft innerhalb der Mannschaft."
Findest du, dass der Frauenfußball in Deutschland ausreichend Aufmerksamkeit und Unterstützung erhält? Was müsste sich deiner Meinung nach ändern?
Daniel: „Ich habe das Gefühl, dass die Aufmerksamkeit für den Frauenfußball von Saison zu Saison größer wird – zumindest nehme ich das so wahr. Viele große Vereine in Deutschland investieren inzwischen deutlich mehr Geld in den Frauen- und Mädchenfußball als noch vor einigen Jahren. Diese Entwicklung empfinde ich als sehr positiv und als echten Fortschritt. Was sich darüber hinaus noch ändern müsste, möchte ich mir nicht anmaßen zu beurteilen – dafür gibt es qualifizierte Fachkräfte, die wesentlich mehr Erfahrung und Wissen über den Frauen- und Mädchenfußball mitbringen als ich.“
Gibt es ein besonderes Spiel oder einen Moment mit der Mannschaft, der dir aus dieser Saison besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Daniel: „Da gibt es zwei Momente, die mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben werden. Der erste war mein erstes Meisterschaftsspiel als Trainer dieser Mannschaft, am 1. Dezember, zu Hause gegen die Spvgg Hurst-Rosbach. Nach vier Jahren Pause wieder an der Seitenlinie zu stehen und dann in der Schlussminute den Siegtreffer zu erleben – das war ein ganz besonderer Moment. Der zweite große Moment war der Siegtreffer im Rückrundenspiel gegen BSV Viktoria Bielstein. Dieses Tor bedeutete nicht nur die vorzeitige Meisterschaft – wir hatten außerdem einen Rückstand gedreht, und der Torjubel der gesamten Mannschaft war außergewöhnlich emotional und ausgelassen. So viel Freude und Leidenschaft habe ich selten gesehen. #Gänsehautmoment“
Die Saison ist für Euch noch nicht vorbei, das Endspiel im Kreispokal steht noch an. Wie groß ist die Vorfreude auf das Pokalfinale?
Daniel: „Die Vorfreude ist natürlich riesig. Ein Finale zu spielen ist immer etwas Besonderes – etwas, das im Vergleich zu Meisterschafts- oder Freundschaftsspielen nur selten vorkommt. Die Herausforderung ist groß, und gerade das macht es umso spannender. Deutz spielt eine überragende Saison und steigt verdient in die Regionalliga auf – Glückwunsch!“
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