Nun ist die 3. Liga bekanntlich ohnehin unwahrscheinlich ausgeglichen, doch mehr Augenhöhe als am kommenden Samstag geht kaum: Der Siebte empfängt den Achten, sowohl Viktoria Köln als auch 1860 München haben 17 Punkte und +3 Tore auf dem Konto. Die Höhenberger Jungs stehen aufgrund der mehr erzielten Tore vor den Löwen, die wiederum mit dem leicht besseren Trend anreisen. Nur der Sieger der Partie darf vorläufig weiter zur Spitzengruppe der Liga blinzeln. Wir haben uns den Gegner wie gewohnt für Euch etwas genauer angeschaut.
Saisonstart/letztes Spiel: Die Löwen starteten trotz eines größeren Kader-Umbruchs mit 2:0 gegen Mannheim und 3:0 in Duisburg perfekt in die Saison, ehe das überraschende 1:2 daheim gegen Aufsteiger Lübeck die erste von vier Pleiten in Serie bedeuten sollte. Aus den letzten sechs Spielen nun holte 1860 immerhin elf Zähler (Viktoria neun). Beim 2:0-Sieg gegen die Zweitvertretung des SC Freiburg am vergangenen Samstag belohnten sich die Löwen für eine dominante Anfangsphase mit der 1:0-Führung, die allerdings aus einem Eigentor resultierte: Eine von Manfred Starke verlängerte Ecke flog Ryan Johansson in den Rücken und von dort ins Tor (16.). In der Folge gestaltete sich die Partie etwas ausgeglichener, weitere Treffer gab es bis zur Pause nicht mehr. In Halbzeit zwei kamen die Gastgeber erneut mit viel Druck aus der Kabine und erhöhten schnell auf 2:0 – der Treffer von Neuzugang Eroll Zejnullahu (kam aus Bayreuth), der in der 48. Minute eine Flanke von Fabian Greilinger über die Linie drückte, sollte bereits den Endstand bedeuten.
Kader: 18 Abgängen stehen 16 Neubesetzungen im Kader gegenüber. Für Verteidiger-Talent Leandro Morgalla (18) kassierten die Löwen von RB Salzburg fast zwei Millionen Euro Ablöse. Mittelfeld-Talent Marius Wörl (19) zog es zu Hannover 96 ebenso in die 2. Bundesliga wie Stürmer Joseph Boyamba (26) zu Aufsteiger Elversberg. Yannik Deichmann (Ingolstadt), Marcel Bär (Aue), Semi Belkahia und Christopher Lannert (beide Bielefeld) sowie Meris Skenderovic (Hallescher FC) wechselten innerhalb der 3. Liga, Rechtsaußen Stefan Lex (33) hat die Karriere beendet. Als Top-Zugang muss man aktuell Joel Zwarts (24) und Julian Guttau (23) nennen. Der niederländische Mittelstürmer Zwarts kam für 150.000 Euro (Quelle: Transfermarkt.de) von Zweitligaabsteiger Regensburg und hat bereit vier Mal getroffen, Linksaußen Guttau (zuletzt Freiburg II) war ablösefrei und hat drei Treffer auf dem Konto. Ebenfalls neu in der Offensive sind die Ergänzungsstürmer Valmir Sulejmani (27/zuletzt Ingolstadt) und Tarsis Bonga (26 Braunschweig). Im Mittelfeld kamen neben Zejnullahu auch Marlon Frey (27) aus Duisburg, Niklas Tarnat (25) aus Essen und Manfred Starke (32) aus Oldenburg. Rechtsverteidiger Kaan Kurt (21) kam von Borussia Mönchengladbach II, Innenverteidiger Leroy Kwadwo (26) aus Duisburg.
Trainer: Maurizio Jacobacci (60) übernahm die Löwen Ende Februar, startete am 25. Spieltag mit einer 0:1-Niederlage gegen unsere Viktoria (Torschütze David Philipp), beendet die Saison mit seinem Team auf Platz sieben (57 Punkte), zwei Zähler vor der Viktoria. Als Aktiver bestritt der in Bern geborene Sohn italiensicher Einwanderer über 300 Spiele in der Schweizer Nationalliga A, mit Xamax Neuchâtel wurde er 1987 Schweizer Meister. Seine Trainer-Karriere startete er 1995 in der 3. Schweizer Liga, 1860 München ist seine erste Station in Deutschland.
Hier sehen, was Viktoria Kölns Trainer Olaf Janßen zum Spiel gegen 1860 München sagt
Münchner Wurzeln: Viktoria-Verteidiger Christoph Greger (26) ist gebürtiger Münchner, spielte in der U17 und U19 der Löwen, ehe er über die SpVgg Unterhaching den Weg nach Köln fand. Ebenso in der Bayerischen Landeshauptstadt geboren ist Luca Marseiler (26), der in München sowohl das Trikot der Hachinger als auch des FC Bayern trug, jedoch noch nie mit dem Löwen auf der Brust zu sehen war.
Begegnungen: Am Samstag steigt das fünfte 3.Liga-Heimspiel der Viktoria gegen 1860 München, im Sportpark Höhenberg gab es bislang zwei Siege, ein Remis und eine Niederlage. In der Vorsaison endete das Duell 1:1. Gesamtbilanz: 8 Spiele, 3 Siege, 2 Remis, 3 Niederlagen, 9:11 Tore.
Historie: Die Fußballabteilung im Turn- und Sportverein München von 1860 e.V. wurde 1899 gegründet. Das Gründungsmitglied der Bundesliga wurde 1966 Deutscher Meister, 1967 Vizemeister. 1964 gewann Sechzig den DFB-Pokal und erreichte in der folgenden Saison das Finale im Europapokal der Pokalsieger, das in Wembley vor über 97.000 Zuschauern gegen West Ham United 0:2 verloren wurde. 1970 gab es den ersten Abstieg aus der Bundesliga, es folgte ein Auf und Ab mit dem Lizenzentzug nach dem knapp verpassten Aufstieg 1982 – der junge Rudi Völler wechselte damals zu Werder Bremen. Von 1994 bis 2004 hatten die Löwen ihre letzte große Bundesliga-Epoche, schaffte es zur Jahrtausendwende sogar in die Champions-League-Qualifikation. Der Zweitliga-Abstieg 2017 führte zum Lizenzentzug für die 3. Liga, in die man jedoch nach einem Jahr Regionalliga sofort aufstieg.
Partie in den Medien
TV: MagentaSport geht ab 13:45 Uhr LIVE auf Sendung.
Radio: Das Vussballradio Schäl Sick ist ab 13:50 Uhr mit Daniel und Hendrik On Air!
Social Media: Über unsere Social-Media-Kanäle (Facebook, Instagram, Twitter, YouTube) halten wir Euch selbstverständlich auf dem Laufenden.
Viktoria – das V steht für Vussball!
Weitere aktuelle Nachrichten zu Viktoria Köln findet Ihr hier!