Ein hochklassiges Drittligaspiel im Sportpark Höhenberg zwischen Viktoria Köln und dem FC Erzgebirge, das phasenweise in beide Richtungen hätte kippen können, endet nach dem späten Kölner Ausgleichstreffer durch André Becker (90.+3) mit 2:2.
„Die Freude überwiegt, wenn Du am Ende das Spiel drehst und in der Nachspielzeit den Ausgleich macht“, erklärte Cheftrainer Olaf Janßen nach dem Abpfiff. „Die Mannschaft hat einfach eine super Mentalität und die auch heute wieder unter Beweis gestellt.“
Gäste-Coach Pavel Dotchev hatte nach seiner Rückkehr in die alte Wirkungsstätte freilich eine andere Gemütslage: „Vor dem Spiel hätte ich ein 2:2 unterschrieben, aber jetzt fühlt es sich ein bisschen an wie eine Niederlage.“
Schließlich hatte sein Team lange geführt – und auch den besseren Start in die Partie erwischt. Zwar hatte Stephan Küsters vor der Partie bei MagentaSport noch gehofft, „dass wir das fortsetzen können, was wir in den letzten Wochen gestartet haben“. Der Sportliche Leiter betonte trotz des ein oder anderen liegen gelassenen Punkts: „Wir haben die positiven Dinge mitgenommen.“
Doch Janßen musste gestern verletzungsbedingt umstellen. Kapitän Moritz Fritz übernahm aufgrund des Ausfalls von Michael Schultz dessen Rolle in der Dreierkette. Vorne musste Janßen David Philipp ersetzen, der vorläufig mit einer Sprunggelenkverletzung ausfällt, dafür kehrte der zuletzt angeschlagene Luca Marseiler zurück.
Und zunächst mal lief wenig bis gar nichts. Schon in der 5. Minute mussten alle, die es mit der Viktoria halten, kräftig durchpusten, als Aue-Stürmer Marcel Bär vor dem leeren Tor die Gäste-Führung auf dem Schlappen hatte, den Ball aber über die Latte jagte.
Viktoria tat sich schwer gegen starke Gäste - und brauchte in der 22. Minute erneut Glück: Boris Tashchy kam im Strafraum zum Abschluss, der Ball klatschte an die Unterlatte und zurück ins Feld.
In der 28. Minute hätte dann Jeremias Lorch für Köln treffen können, doch der Abwehrspieler traf den Ball, der nach Doony Bogicevics Freistoß etwas überraschend vor seinen Füßen landete, nicht voll. Doch die Kölner waren nun besser in der Partie, Bogicevic (37.) kam zum Abschluss, schoss aber übers Tor. Als nach 40 Minuten plötzlich die Torhymne erklang, handelte es sich leider nur um einen technischen Fehler in der Regie – so ging es mit 0:0 in die Pause, nachdem auch Lorch im Fallen und Bogicevic per Kopf den Ball nicht ins Tor bringen konnten.
Zur zweiten Halbzeit stellte Janßen um, brachte Simon Handle für Paco Koronkiewicz und Valdrin Mustafa für Seokju Hong. Doch die schnelle Führung erzielte ein Startelfspieler: Bryan Hennings Abschluss wurde geblockt und fiel in den Lauf von Marseiler, der eiskalt zum 1:0 einschoss (46.). Nur kurz darauf legte Henning Bogicevic das mögliche 2:0 auf, doch Donny zielte haarscharf links vorbei (48.). Als der Ball durch Handle doch im Tor lag, hatte Vorbereiter Henning leider knapp abseits gestanden.
Regulär hingegen dann der Ausgleich: Tim Danhof flankte von rechts, der Ball fand durch die nach einem Ballverlust noch unsortierte Kölner Defensive Marvin Stefaniak, der Kevin Rauhut keine Chance ließ (70.). Und es kam noch schlimmer: Danhof, eben noch Vorbereiter, schlenzte den Ball diesmal selbst sehenswert zum 1:2 ins lange Eck (75.).
Doch Viktoria zeigte die von Janßen attestierte Mentalität, Becker blieb nach Kopfballverlängerung von Marseiler cool und schob zum 2:2-Endstand ein.
„Es gab Momente, in denen wir die Partie hätten für uns entscheiden können“, analysierte Janßen: „Wir müssen aber ehrlich sein, Aue hat uns in der ersten Halbzeit mächtig Probleme bereitet, sie haben uns echt gequält.“ Und so ging das Remis dann wohl irgendwie in Ordnung.
Viktoria Köln: Kevin Rauhut – Jeremias Lorch, Moritz Fritz, Christoph Greger – Patrick Koronkiewicz (46. Simon Handle), Stefano Russo (88. Luca de Meester), Bryan Henning (79. Suheyel Najar), Niklas May - Donny Bogicevic (79. André Becker), Seokju Hong (46. Valdrin Mustafa), Luca Marseiler
Tore: 1:0 Luca Marseiler (46.), 1:1 Marvin Stefaniak (70.), 1:2 Tim Danhof (75.), 2:2 André Becker (90.+3)
Zuschauer: 4.093
Schiedsrichter: Mario Hildenbrand
Gelbe Karten
Köln: Niklas May
Aue: Eric Majetschak
Viktoria – das V steht für Vussball!
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