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„Papa, jetzt ist Schluss!“ Luca holt Mike Wunderlich vom Platz

Luca hatte das Kommando zur letzten Auswechslung von Mike Wunderlich gegeben und damit das letzte Spiel des Papas beendet. (Fotos: Viktoria Köln)

2628 Menschen auf der Haupttribüne im Sportpark Höhenberg erheben sich und applaudieren frenetisch. Es sind die letzten Ovationen für den Fußballspieler Mike Wunderlich (37), der in der 70. Spielminute um 19.29 Uhr den Rasen seines geliebten Wohnzimmers verlässt. Den „Befehl“ dazu hat sein Sohn Luca übers Stadion-Mikrofon gegeben: „Papa, jetzt ist Schluss“.

 

Aus und vorbei. Das war es endgültig mit der Spielerkarriere. Zum Abschied wird Mike noch einmal gebührend gefeiert. Von Kölnern, von Lauterern. Doch die Musik ist natürlich kölsch. Tommi von AnnenMayKantereit sorgt für bewegende Momente in Höhenberg, die letzten großen Emotionen im Fußballerleben des Mike Wunderlich, der jetzt endgültig Geschäftsmann und Trainer ist, nachdem er sich bei den Fans beider Klubs bedankt hat.

 

Sein 630. Spiel war sein letztes – aber das erste in dem er das Trikot beider Mannschaften trug. Das des 1. FC Kaiserslautern, mit dem er 2022 in die 2. Liga aufgestiegen war. Der schönste Moment in seiner Laufbahn, wie Wunderlich wiederholt erklärte. Und natürlich das des FC Viktoria Köln, seines geliebten Klubs auf der Schäl Sick, für den zuvor in 347 Spielen 194 Tore und 96 Assists erzielte.

 

Mike startete für die Gäste, kehrte nach der Pause im Viktoria-Dress auf den Rasen zurück, ehe Sohn Luca eingriff und den Rest der Partie mit dem Papa und Opa Franz von der Seitenlinie verfolgte.  

 

Zum Abschied waren viele frühere Mitspieler, Trainer und Weggefährte gekommen. FCK-Coach Dirk Schuster, Geschäftsführer Thomas Hengen und Viktoria-Cheftrainer Olaf Janßen erinnerten sich vor Anpfiff im Interview an den Spieler Wunderlich, in der Halbzeit sprachen die ehemaligen Viktoria-Trainer Heiko Scholz, Patrick Glöckner und Pavel Dotchev. Einstimmiger Tenor: „Großartiger Fußballer, herausragender Mensch.“

 

Das Spiel endete übrigens 1:2. Luca Marseiler (10.) brachte Viktoria in Führung, Terence Boyd (45.) und Daniel Hanslik (60.) trafen für den Zweitligisten aus der Pfalz. Doch das war nebensächlich. Mit Mike Wunderlich verabschiedet die Viktoria ihr Gesicht des letzten Jahrzehnts. Am Freitagabend gab es einen würdigen Abschied. Im VIP-Bereich wurde Wunderlich nach der Partie von beiden Teams, mit einigen Reden und zahlreichen Videobotschaften dann endgültig verabschiedet. Rund 300 Gäste feierten bis weit in die Nacht.

 

Viktoria – das V steht für Vussball! 

 

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