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Simon Handle im Interview: „Vor den Fans zu jubeln ist immer etwas Besonderes“

Simon Handle nach dem 4:1-Treffer in Essen (Foto: Besnik Abazaj/Viktoria Köln)

12.08.2022

Was für eine Bude von Simon Handle am Dienstag! Der 29-Jährige traf beim Sieg bei Rot-Weiss Essen sehenswert zum 4:1-Endstand und meldet sich nach Verletzung in der Vorbereitung zurück. Vor der Partie am Samstag gegen Dynamo Dresden haben wir mit dem Flügelspieler über seine Rückkehr, sein Studium und den kommenden Gegner gesprochen.

Ihr wollt das Gespräch lieber hören und sehen? Dann gelangt ihr hier direkt zum Video!

Hallo Simon, nach deiner Verletzung hast du dich auf dem Vussballplatz bestens zurückgemeldet und am Dienstag in Essen ein wunderschönes Tor zum 4:1 erzielt. Wie fühlt sich die Rückkehr für dich an?

Simon: Ich bin natürlich überglücklich, wieder gesund zu sein und machen zu können, was ich liebe: Nämlich mit den Jungs auf dem Trainingsplatz zu sein, zu kicken und auch bei den Spielen wieder dabei zu sein. Das hat mir sehr gefehlt, ich habe lange dafür gearbeitet, um zurückzukommen!“

Die letzten Monate seit dem Klassenerhalt waren auch für dich sicherlich sehr emotional. Kannst du uns einmal in deine Gefühlswelt seit Mai 2022 mitnehmen?

Simon: Wir waren schon einer enormen Drucksituation ausgesetzt. Angefangen bei dem Spiel in Halle, da haben wir kein gutes Spiel gemacht und nur einen Punkt geholt. Dann hatten wir mit Kaiserslautern und Braunschweig zwei Brocken, die noch aufsteigen konnten, aus dem Weg zu räumen. Gerade in der Situation, wenn man so weit unten steht, ist es kein Klacks, dass man mal sagen kann ‚Wir holen eh irgendwo drei Punkte‘. Aber es war allen Ehren wert, was wir dann abgeliefert haben. Gegen Kaiserslautern haben wir ein super Spiel gemacht, als Zugabe dann noch in Braunschweig gewonnen. Veredelt haben wir das Ganze dann mit dem Pokalfinale. Die Vorbereitung darauf war schwer, viele Spieler waren krank. Es war dann ein gutes Ende nach einer schweren, energiezehrenden Saison.

Und dann kam der Sommer und deine Verletzung…

Simon: … und die war sehr unglücklich. Aber das gehört zum Vussball leider dazu. Ich habe mir das natürlich alles anders vorgestellt, wollte an der guten Saison zuvor anknüpfen. Da wurde ich dann in der Vorbereitung zurückgeworfen. Aber ich bin jemand, der versucht, gleich nach vorne zu schauen. Natürlich habe ich 2-3 Tage gebraucht, um den Blick wieder nach vorn zu richten. Aber ich versuche immer einmal mehr aufzustehen als ich falle!

Ihr wollt wissen was Simon Handle über sein Tor gegen Essen sagt? Dann gelangt ihr hier direkt zum Video!

Nach deinem wunderschönen Tor am Dienstag in Essen bist du direkt zu den Fans gelaufen. Woher kam deine Intuition, direkt zu den mitgereisten Anhängern zu laufen?

Simon: Ich glaube, in den Momenten unmittelbar nach einem Tor denkt man gar nicht so viel. Man arbeitet dann automatisiert, wie ein Roboter. Aber es waren einige Fans dabei, was mich und die Mannschaft extrem gefreut hat. Mit den Fans zu Jubeln ist etwas ganz Besonderes, das war ein kleiner Dank an unsere Unterstützer.

Nicht erst in Essen haben wir deine Torgefahr zu sehen bekommen. Allerdings hast du schon in der Vergangenheit oft auf anderen Positionen, auf als Außenverteidiger, der Mannschaft ausgeholfen. Hast du eine Lieblingsposition oder spielst du einfach gerne da, wo der Coach dich einsetzt?

Simon: Ja, im Endeffekt ist es so, dass ich da auflaufe wo der Trainer mich haben möchte. Aber die letzte Saison war schon sehr speziell, weil wir viele Ausfälle hatten. Aufgrund meiner Variabilität konnte ich aber dann die ein oder andere Position spielen und der Mannschaft helfen. Meine Lieblingsposition ist aber definitiv Linksaußen. Ich habe aber auch die linke und rechte Außenverteidigerposition schätzen gelernt. Es ist schon etwas Besonderes von hinten Dampf zu machen, obwohl ich mich schon eher vorne sehe. 

Dampf machst du im Besonderen auch für deine Karriere nach der Karriere. Deinen Bachelor hast du abgeschlossen und danach einen Masterstudiengang angefangen. Wie können wir uns deinen Alltag als Profi-Vussballer und Student vorstellen?

Simon: Ich habe neben dem Vussball immer noch etwas anderes als zweiten Fokus gebraucht. Wir haben als Profis auch in der laufenden Saison natürlich freie Nachmittage und viel Freizeit. Mir ist es wichtig, mich neben dem Vussball noch weiterzuentwickeln. So habe ich mich dann für das Studium entschieden. Ich bin heilfroh, den Bachelor schon abgeschlossen zu haben und im Master-Studium im nächsten Semester schon das letzte anzutreten. Ich weiß, dass der Vussball nicht unendlich ist. Ich weiß – und habe es am eigenen Leib erfahren – dass Verletzungen eine Karriere schon durchkreuzen können. Deswegen war es mir wichtig, dass ich mir neben dem Vussball noch ein zweites Standbein aufbaue. Ich möchte ready sein für den Zeitpunkt, an dem es – warum auch immer – mit dem Vussball nicht mehr weitergehen kann. Ich bin schon 29 Jahre alt, will aber natürlich noch 5-6 Jahre spielen. Ich denke, dass ich dahingehend gut organisiert bin. Der Vussball ist auch nicht immer positiv, man hat mal gute und mal schlechte Tage. Da tut mir das Studium auf jeden Fall gut.

Wo siehst du dich, sobald deine Vussballer-Karriere mal beendet ist?

Simon: Das ist schwierig zu sagen. Dadurch, dass ich ein Sportmanagement-Studium mache, sehe ich mich schon im Sportbusiness oder im Vussball speziell. Aber es ist echt schwierig zu prognostizieren, was es sein kann oder sein wird. Aber meine Ambitionen sind schon, das als Profi gelernte später einmal weiterzugeben.

Bringt dich dein Studium und die Lerninhalte dort auch jetzt schon als Aktiver weiter?

Simon: Ja, das würde ich schon sagen. Vielleicht nicht speziell die Themen, auch wenn da interessante Bereiche wie Sportrecht dabei sind. Viel mehr aber was die Gelassenheit angeht, auch im Alltag. Es bringt mich weiter, neben dem Vussball etwas anders zu machen. Vor allem in den Phasen, in denen es vielleicht mal nicht so gut läuft. Aber natürlich auch, wenn es gut läuft. Das Studium erdet einen dahingehend, dass man neben dem Vussball noch andere Ziele hat.

Wir können nochmal auf den Vussball-Platz zurückkehren: Samstag steht mit Dynamo Dresden schon der nächste Gegner auf dem Plan. Was für einen Gegner erwartest du?

Simon: Dresden hat zweimal hintereinander gewonnen, scheint in der Liga angekommen. Das ist gerade für Absteiger oft nicht so einfach. Aber sie haben auf jeden Fall einen sehr guten Kader, ich würde sagen ein Top-3-Kader in der Liga. Natürlich auch super Fans, auf die freue mich mich auch schon. Beide Mannschaften sind mit sechs Punkten in die Spielzeit gestartet, wir müssen uns sicherlich nicht vor Dresden verstecken. Wir wissen aber dennoch, dass es eine große Herausforderung sein wird, sind aber gut vorbereitet. Das Spiel geht mit 0:0 los und wir wollen die drei Punkte in Köln-Höhenberg lassen!

Viktoria – das V steht für Vussball! 

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