Reifer Auftritt der Viktoria an der Hafenstraße: Die Höhenberger Jungs fuhren bei Aufsteiger Rot-Weiss Essen vor 15.000 Zuschauern einen souveränen 4:1-Sieg ein und kletterten mit sechs Punkten nach drei Spielen vorläufig auf Platz sechs.
Chefcoach Olaf Janßen musste neben dem gesperrten Christoph Greger – für ihn begann Jamil Siebert – auch auf den an einer Lebensmittelvergiftung erkrankten Torwart Ben Voll verzichten. „Ich mache mir da keine Sorgen. Elias Bördner ist auch ein hochbegabter Torwart, für diese Momente brennt er“, erklärte Janßen vor der Partie bei MagentaSport und freute sich auf die Partie: „Schöner als heute Abend hier vor vollem Haus Fußball spielen zu dürfen, kann man es nicht haben.“
Und es sollte tatsächlich bald nach einem schönen Abend aussehen, auch wenn die ersten Abschlüsse den Gastgebern gehörten: Lawrence Ennali schoss volley übers Tor (3. Minute), dann musste Bördner erstmals eingreifen, als er Thomas Eisfelds Schuss zur Ecke lenkte (6.). Sieben Minuten später parierte Bördner erneut gegen Eisfeld.
Doch allmählich brachten auch unsere Höhenberger Jungs Struktur in ihre Vorstöße. Zunächst verzog David Philipp nach schönem Pass von Kapitän Marcel Risse noch deutlich (23.). Doch dann leitete der „Zehner“ die Führung ein: Er legte die Kugel raus auf Patrick Koronkiewicz, dessen maßgenaue Flanke Robin Meißner mit dem rechten Fuß in Mittelstürmermanier zum 1:0 aus Kölner Sicht verwertete (25.) – es war der erste Ligatreffer im Viktoria-Dress für den vom HSV ausgeliehenen Angreifer. „Das ist ganz gut gelaufen jetzt am Ende“, freute er sich nach Abpfiff: „Wir wussten, was auf uns zukommt. Dass wir kurz vor der Halbzeit noch mal nachgelegt haben, war nicht ganz unwichtig.“
Denn als es bereits danach aussah, als solle es mit einem Tor Vorsprung in die Pause gehen, steckte Patrick Sontheimer per Doppelpass perfekt auf Kevin Lankford durch, der von Daniel Heber nur noch per wilder Grätsche gestoppt werden konnte. Risse (45.+3) verwandelte den fälligen Strafstoß eiskalt, verlud dabei RWE-Torwart Jakob Golz.
Sollten die Essener erneut nach einem 0:2 zurückkommen? Am Samstag war dies dem Aufsteiger in Duisburg (Endstand 2:2) gelungen. Doch zunächst mal lag bereits die Vorentscheidung in der Luft: Philipp kam in aussichtsreicher Position zum Abschluss, schoss aber übers Tor (51.).
Viktoria spielte weiter aufs 3:0 und in der 62. Minute sollte es auch fallen: Risse schnibbelte eine Ecke an den Fünfmeterraum, Felix Bastians köpfte sie unglücklich ins eigene Tor.
Die Gastgeber steckten nicht auf und kamen durch Goalgetter Simon Engelmann (76.) zum 1:3. Sieben Minuten später kam Engelmann erneut zum Abschluss, doch Bördner hatte keine Probleme. Die Viktoria spielte den verdienten Auswärtsdreier letztlich nicht nur souverän über die Zeit, sondern setzte noch einen drauf: Der eingewechselte Simon Handle (90.+1) jagte den Ball mit links sehenswert an die Unterkante der Latte, von wo er zum 4:1-Endstand im Tor einschlug.
„Es ging darum unser Spiel durchzudrücken, mit heißem Herzen, aber kühlem Versstand“, erklärte ein gelöster Olaf Janßen: „Das war eine Reifeprüfung heute, das war schon klasse, eine super Mannschaftsleistung.“
Schon am Samstag (14 Uhr) steht im Sportpark Höhenberg die dritte Partie innerhalb einer Woche an, und dann kommt mit Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden ein echtes Schwergewicht auf die Schäl Sick.
Viktoria Köln: Elias Bördner – Patrick Koronkiewicz, Lars Dietz, Jamil Siebert, Niklas May – Patrick Sontheimer (46. Hamza Saghiri), Moritz Fritz – Marcel Risse, David Philipp (63. Simon Handle), Kevin Lankford (63. Simon Stehle) – Robin Meißner (84. Seokju Hong)
Tore: 0:1 Robin Meißner (25.), 0:2 Marcel Risse (45.+3/Foulelfmeter), 0:3 Felix Bastians (62./Eigentor), 1:3 Simon Engelmann (76.), 1:4 Simon Handle (90.)
Zuschauer: 15.000
Gelbe Karten:
Essen: Thomas Eisfeld (14.), Björn Rother (59.), Ron Berlinski (67.)
Köln: Patrick Sontheimer (33.), Moritz Fritz (65.), Niklas May (71.)
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