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Niklas May im Porträt – Zu Hause in Köln

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Auf der Schäl Sick fühlt sich Niklas May wohl (Foto: Viktoria Köln)

21.12.2021

Im Dorf Mulda in Mittelsachsen gibt es nicht viel, womit man seine Freizeit verbringen kann. Ein Freibad, ein Café, ein Supermarkt. Doch für Niklas May war alles, was er brauchte, direkt vor seiner Haustür. „Ich konnte von meinem Fenster genau auf den Vussballplatz schauen“, erinnert sich der Flügelspieler an sein Kinderzimmer zurück, „täglich hörte man das Treiben auf dem Platz.“ Genau auf diesem Rasen begann auch Mays Karriere, denn als er sechs Jahre alt war, trat er in den SV Mulda ein.

Mays Vamilie ist mit dem Vussball eng verwoben. Sein Vater spielte früher in der Landesliga, sein Onkel, Marcel Richter, stand sogar 2003 beim TSV 1860 München im Kader. „Er war damals mein Vorbild“, erzählt der heute 19-Jährige, „auch, wenn Vussball zu Beginn für mich nur Spaß war.“ Es dauerte nicht lange und der größte Verein in der Region, Fortuna Langenau, gewann May für sich. Sein Vater unterstützte ihn, fuhr ihn zum zehn Kilometer entfernten Klub. Der neue Verein war eine Art Stützpunkt für die Nachwuchstalente in der Region und so wurden bei einem Turnier in Langenau die großen Klubs Sachsens auf den 13-Jährigen aufmerksam. „Der Jugendchef von RB Leipzig gab meinem Vater während des Turniers seine Visitenkarte, das war schon krass“, strahlt er noch heute darüber. Doch auch der Chemnitzer FC war an dem Talent interessiert. Und weil Chemnitz nur halb so weit entfernt ist von Mulda wie Leipzig, war sein Vater eher für den CFC. Doch der Sohn setzte sich durch und so bezog May mit 13 Jahren in einer fremden Stadt ein Doppelzimmer in einem Sportinternat.

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„Das erste halbe Jahr hatte ich Heimweh“, denkt er zurück, „doch im Vussball sowie in der Schule lief es ausgezeichnet.“ Sein Zimmerkollege Tim Schreiber (zurzeit Torwart beim Halleschen FC) und er sind bis heute beste Freunde. „Nur vor den Leistungstest hatte ich immer ein wenig Bammel“, lacht der Flügelspieler, auch wenn er selbst nie daran scheiterte. Doch in der ersten Saison in der U 17 zerbrach die Idylle. May kam während der gesamten Spielzeit in der B-Junioren Bundesliga Nord/Nordost nur auf fünf Einsätze, vier davon von der Bank. „Plötzlich keine Rolle mehr zu spielen, war hart für mich“, sagt er ernst, „ich verlor an Selbstvertrauen.“ Kurzum: Ein Umbruch musste her. Und er schaute sich um, stellte sich bei diversen Profimannschaften vor. „Beim Probetraining unter Jürgen Kohler habe ich mich damals direkt wohlgefühlt bei der Viktoria“, erinnert sich May zurück, „auch, dass direkt gesagt wurde, dass es hier Chancen gäbe, in die Drittligamannschaft einzusteigen, überzeugte mich.“

Für den 17-Jährigen war der Wechsel ins Rheinland keine große Sache. „Wenn du mit 13 Jahren schon ins Internat gehst, bist du danach selbstständig“, sagt der Flügelspieler mit einem Grinsen, „und Köln ist eine coole Stadt, also warum nicht?“ Bei der Viktoria angekommen begann May zusammen mit der U 19 die Mission Klassenerhalt in der A-Junioren Bundesliga West. Doch auf der Zielgraden machte Corona dem Spielbetrieb einen Strich durch die Rechnung. Zu seinem Glück durften ein paar seiner Mitspieler und er bei den Profis mittrainieren. „Am Anfang dachte ich nur: ‚Wow, das hier ist alles sehr hart und schnell‘. Ich wusste nicht, wie ich da bestehen sollte“, so May, „aber dann habe ich mich reingebissen.“ Kurz darauf darf er sich bei einem Testspiel gegen die U 23 des 1. FC Köln beweisen. Dann überzeugte er, denn „ab diesem Tag war ich bei den Profis dabei.“Der 18-Jährige fuhr mit nach Magdeburg, Lübeck und Saarbrücken. Geduldig wartete er auf seinen ersten Einsatz bei den Profis. Es dauerte fast ein Dreivierteljahr bis zu seinem Pflichtspieldebüt, aber das hatte es dann in sich: Beim Stadtderby gegen Fortuna Köln, im Halbfinale des Bitburger-Pokals, verletzte sich nach einer halben Stunde Außenverteidiger Patrick Koronkiewicz.

„Die Aufregung war groß“, erinnert er sich zurück und man hört immer noch die Anspannung in seiner Stimme, als wäre man wieder in der Südstadt an diesem kühlen Maiabend, „ich war beim Aufwärmen, als sich Paco verletzte. Der Trainer rief meinen Namen und ich rannte zurück zur Bank. Olaf Janßen sprach mir gut, um mir die Aufregung zu nehmen – und dann ging es los.“ May bestand die Feuertaufe, siegte mit der Viktoria in der Verlängerung und durfte drei Tage später auch in der 3. Liga im Münchener Olympiastadion gegen Türkgücü München ran. Bei seinem dritten Einsatz eine Woche später gewann er gegen Alemannia Aachen den Mittelrheinpokal. Keine zwei Jahre, nachdem er an den Rhein gezogen war, reckte er den Pokal im Bonner Sportpark Nord in die Höhe.

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In dieser Saison hat sich May einen Platz bei der Viktoria erspielt. 18-mal stand er bereits auf dem Feld, achtmal zählte er zur Startelf. Zu fast jedem Heimspiel reisen seine Eltern an, oft kommt auch seine Schwester. Sein größter Moment? „Auf jeden Fall mein Tor gegen Freiburg II“, kommt es wie aus der Pistole geschossen von unserem Außenverteidiger, der auch manchmal im Mittelfeld eingesetzt wird, „es bedeutete nämlich für die Mannschaft den ersten Sieg in der Drittligasaison! Und für mich war es das erste Tor im Profi-Bereich.“ Vor wenigen Wochen verlängerte er seinen Vertrag bei den Höhenbergen. „Ich fühle mich hier sehr wohl und kriege Einsatzzeit“, so May, „ich glaube an die Viktoria und an den Vussball, den wir spielen.“

Viktoria – das V steht für Vussball!

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