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Olaf Janßen: „Erst einmal müssen wir uns jetzt schütteln!“

Olaf Janßen will mit der Viktoria möglichst schnell den ersten Saisonsieg einfahren (Foto: Julia Schulz/Viktoria Köln)

15.08.2021

Als Spieler und Trainer hat Olaf Janßen (54) im Profifußball schon eine Menge erlebt. Nach seiner Rückkehr nach Köln Anfang Februar gelang der Viktoria mit 51 Punkten und Platz zwölf doch noch der sichere Klassenerhalt. Im Interview spricht der Cheftrainer der Höhenberger über den Start in die aktuelle Saison, die Unterstützung des Publikums und das nächste Heimspiel gegen Waldhof Mannheim.  

Herr Janßen, mit einem Punkt aus drei Spielen ist die Viktoria wahrscheinlich nicht so in die Drittliga-Saison gestartet, wie Sie sich das vorgestellt haben. Was muss sich in den nächsten Wochen ändern?

Olaf Janßen: Das stimmt, so haben wir uns das nicht vorgestellt. Wir hatten uns schon gewünscht, ein paar Punkte mehr zu haben. Denn das war auch möglich. Wir mussten aber nach diesem großen Umbruch einkalkulieren, dass es sehr holprig wird. Wir tragen aber auch eine Mitschuld, weil wir einfach nicht konsequent genug – mit allem, was wir haben – unser Tor verteidigen. Wir bekommen viel zu leichte Gegentore. Wir haben zwar in allen Partien, einschließlich dem DFB-Pokalspiel, einen riesigen Aufwand betrieben und die anderen Mannschaften vor Probleme gestellt, aber wir haben uns nicht belohnt und den Gegnern Tore geschenkt. Ich glaube, wenn wir das abstellen, sind wir schon einen großen Schritt weiter.

Sie selbst haben immer davon gesprochen, dass es aufgrund der großen Veränderungen im Kader ein steiniger Weg werden wird. Kann es da nicht nur um den Klassenerhalt für Sie und die Mannschaft gehen?

Janßen: Wenn man jetzt nach drei Spieltagen auf die Tabelle schaut, muss man auch ins Kalkül ziehen, dass es vielleicht nur um den Klassenerhalt geht. Aber im Grunde ist es so: Gerade in dieser 3. Liga weiß man, dass die Abstiegszone und das Mittelfeld extrem eng beieinanderliegen. Ich erinnere mich noch an die letzte Saison, als ich zur Viktoria zurückkam: Da waren im Prinzip zwölf, dreizehn oder gar vierzehn Mannschaften in diesen Abstiegskampf verwickelt. Von daher glaube ich, dass es auch in dieser Saison sehr lange dauern wird, bis sich die Spreu vom Weizen trennt.

Dennoch hat die Mannschaft zum Beispiel im DFB-Pokal gegen Hoffenheim gezeigt, welche Willenskraft und Qualität in ihr steckt – trotz vieler verletzter Spieler. Wie sind die unterschiedlichen Leistungen zu erklären?

Janßen: Ich habe da nicht so große Unterschiede gesehen, wenn ich mir die einzelnen Spiele angucke. Natürlich gab es zum Beispiel im DFB-Pokal gegen Hoffenheim eine besondere Emotionalität. Wir wussten, wir spielen zu Hause gegen einen Erstligisten. Wir hatten eine überwältigende Unterstützung von den Rängen. Da geht dann vielleicht noch einmal ein bisschen mehr. Das ist menschlich, dass bei so einer Stimmung noch ein paar Prozentpunkte herausgekitzelt werden. Aber im Grunde müssen wir diese Gier an jedem Spieltag haben. Ich erinnere mich diesbezüglich an ein Interview von Leon Goretzka. Er wurde zum Gewinner-Gen der Bayern befragt. Und da hat er sinngemäß gesagt: 'Das kann man mit Worten nicht erklären. Aber eine Sache ist klar: Man geht in die Kabine und spürt diese Gier, zu siegen.' Das ist das, was wir versuchen müssen, in unsere DNA aufzunehmen – diesen Spaß und diese Gier zu haben, am Samstag diese drei Punkte zu holen.

Die Unterstützung des Publikums gegen Hoffenheim war überragend. Auch zuletzt in Lotte gegen Verl standen die Fans wie eine Wand hinter dem Team. Hat Sie das überrascht?

Janßen: Ja! In dieser Art und Weise hat mich das erstaunt. Das hätte ich in dieser Form nicht für möglich gehalten. Ich bin sehr angenehm überrascht – vor allem, weil es zwei Spiele waren, die wir verloren haben. Das macht mich deshalb auch sehr glücklich und stolz. In einer schwierigen Phase hilft es, wenn man weiß, dass da Menschen sind, die total hinter uns stehen und die auch Rückschläge aushalten. Jetzt liegt es an uns, das mit Punkten zurückzugeben. Ich bin mir sicher, dass wir es gemeinsam schaffen, noch mehr Anhänger für die Viktoria zu finden.

Obgleich die Ergebnisse zu Saisonbeginn nicht stimmten, scheint das Zusammengehörigkeitsgefühl aller in den letzten Wochen sehr gestiegen zu sein. Teilen Sie diesen Eindruck?

Janßen: Wir haben uns unter anderem auf die Fahnen geschrieben, ein sehr familiärer Verein zum Anfassen zu sein. Ich habe das Gefühl, dass man das immer mehr spürt. Gerade bei den Heimspielen kommt das jetzt immer mehr zum Tragen. Ich finde, das passt zum Motto der Mannschaft 'alle immer zusammen', denn da wächst tatsächlich etwas heran. Ich glaube, in diesem Bereich sind wir auf einem guten Weg.

Mit Waldhof Mannheim steht am Samstag die nächste Bewährungsprobe auf dem Programm. Was erwarten Sie in dieser Partie von Ihrem Team?

Janßen: Erst einmal müssen wir uns jetzt schütteln! Da muss ich ehrlich sein. Das Spiel gegen Verl war schon ein Tiefschlag – vor allem von der Art und Weise her, wie wir die Partie hergeschenkt haben. Da brauchen wir sicher ein paar Tage, um das abzuschütteln. Dann müssen wir sehen, wer steht uns von den Spielern zur Verfügung. Das wird von der Verletztensituation auch nicht viel besser als zuletzt werden. Die Jungs müssen dann unter der Woche Frische tanken und die schon angesprochene Gier zurückgewinnen. Denn mit Waldhof kommt ein ganz starkes Kaliber nach Höhenberg. Das haben die Mannheimer zum Beispiel im DFB-Pokal bewiesen. Da haben sie Eintracht Frankfurt souverän und verdient geschlagen. Von daher brauchen wir jedes Körnchen und einen perfekten Tag, um in diesem Spiel drei Punkte zu holen.  

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