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Marcus Steegmann: „Der Markt wird täglich sondiert“

Marcus Steegmann, Sportlicher Leiter von Viktoria Köln (Foto: Julia Schulz/Viktoria Köln)

03.06.2021

Als Sportlicher Leiter von Viktoria Köln ist Marcus Steegmann (40) maßgeblich daran beteiligt, wie der Kader in der kommenden Saison aussehen soll. Der frühere Bundesliga-Profi blickt im Interview auf die letzten Monate zurück, spricht über die positiven Veränderungen im Klub und verrät, wann die ersten Neuzugänge zu vermelden sind.

Herr Steegmann, die Drittliga-Saison ist vorüber und am Wochenende gab es sogar noch den Finalsieg im Bitburger-Pokal zu feiern. Welches Fazit ziehen Sie, nachdem jetzt alle Partien gespielt sind?

Marcus Steegmann: Ich ziehe ein gemischtes Fazit. Ich habe vor der Saison gesagt, dass wir uns insgesamt weiterentwickeln wollen. Wir sind gut gestartet. Anschließend hatten wir nach dem neunten Spieltag eine Phase, in der wir von zwölf Spielen nur eine Partie gewonnen haben. Wir haben es in dieser Zeit nicht geschafft, die große Zahl von Gegentoren entscheidend abzustellen. Da wir zu dem Zeitpunkt unsere Ziele und den Klassenerhalt in Gefahr sahen, haben wir uns entschlossen, den Trainer zu wechseln. Im Vergleich zur Vorsaison waren wir der Meinung, dass der Kader eine höhere Qualität hat. Wir hatten dann die Chance, Olaf Janßen zu verpflichten, bei dem wir – weil er ja schon 2018 als Trainer für uns gearbeitet hatte – genau wussten, woran wir menschlich und fachlich sind. Mit ihm hat sich die Spielweise in sehr kurzer Zeit verändert. Er hat es geschafft, der Mannschaft neue Impulse und eine neue ‚DNA‘ zu geben. Wir haben mit ihm 27 Punkte geholt und gerade – beginnend mit dem Spiel in Lübeck – hervorragend die Kurve bekommen. Am Ende hat uns ein Tor zum achten Tabellenplatz gefehlt. Wäre das passiert, dann wäre diese Weiterentwicklung auch tabellarisch sichtbar geworden. Somit bleibt letztlich der positive Eindruck aus der Rückrunde, in der zu sehen war, welches Potenzial vorhanden ist. Zum Abschluss folgte der Pokalsieg gegen Alemannia Aachen, sodass die Saison am Ende doch recht positiv in Erinnerung bleibt.

Die Spieler genießen aktuell Ihren Urlaub. Wie sieht das bei Ihnen aus?

Steegmann: Der Markt wird derzeit täglich sondiert. Es finden sehr viele Gespräche statt. Wir sind im permanenten Austausch mit Beratern, Scouts und Spielern, um den für uns bestmöglichen Kader zusammenzustellen. Wir wollen und müssen uns – Stichwort U 23 Regelung – ein Stück weit verjüngen. Wir haben aber ein gutes Fundament an Jungs, die Olaf Janßens Philosophie verinnerlicht haben. Daran orientiert möchten wir uns auf verschiedenen Positionen verstärken.

Sie haben es gesagt: Sie arbeiten schon jetzt mit Volldampf am Kader der kommenden Saison. Wird die Viktoria denn bis zum Vorbereitungsstart am 21. Juni schon neue Spieler präsentieren können?

Steegmann: Mit Sicherheit! Ich gehe davon aus, dass wir schon in der kommenden Woche einen Spieler präsentieren. Außerdem werden wir beim Vorbereitungsstart sicher das ein oder andere neue Gesicht dabeihaben. Ich gehe aber auch davon aus, dass manche Spieler erst im Laufe der Vorbereitung oder zu Saisonbeginn verpflichtet werden können.

Wie darf man sich Verhandlungen in Zeiten von Corona überhaupt vorstellen? Es ist ja eigentlich nicht möglich, Spieler über einen langfristigen Zeitraum persönlich scouten zu lassen und ausgiebige Gespräche zu führen…

Steegmann: Vieles lief tatsächlich in der Corona-Zeit über Videokonferenzen, diverse Online-Plattformen oder Scouting-Tools. In den letzten Wochen war es zum Teil schon möglich, Spieler auch wieder live zu sehen. Diese Gelegenheiten haben wir, wenn es sich ergeben hat, auch bestmöglich genutzt. Aber es ist schon richtig, ein Großteil der Kommunikation lief über Video-Konferenzen. Inzwischen nutzen wir aber auch wieder die Chance, Spieler persönlich zu treffen. Voraussetzung ist dann aber auf beiden Seiten ein negativer Schnelltest.

Ein großes Thema bei den Kölner Fußballfans ist natürlich auch, ob Marcel Risse bei Viktoria Köln bleiben wird. Ist absehbar, wann es bei dieser Personalie eine Entscheidung geben wird?

Steegmann: Marcel Risse ist Spieler vom 1. FC Köln, wir hatten mit ihm einen Leihvertrag bis zum Ende dieser Saison. Darüber hinaus möchte ich mich nicht zum Stand der aktuellen Gespräche äußern.

Seit Kurzem arbeitet Andreas Rettig als Vorsitzender der Geschäftsführung für Viktoria Köln. Haben sich Ihre Aufgaben oder die Herangehensweisen an Verhandlungen dadurch verändert?

Steegmann: Andreas Rettig ist ein riesiger Gewinn für unseren Klub. Er bringt eine unglaublich große Expertise mit. Er verfügt über eine jahrzehntelange Erfahrung im Profifußball. Insofern können wir auf seinen riesigen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Das hilft uns sehr. Wir stimmen uns täglich ab und arbeiten sehr eng zusammen. Natürlich ist er bei allen Verhandlungen involviert.  

Zum Abschluss natürlich noch eine Frage zum DFB-Pokal: Am 4. Juli wird die erste Hauptrunde des Wettbewerbs ausgelost. Hätten Sie einen Wunschgegner?

Steegmann: Viele wünschen sich große Namen wie Bayern München oder Borussia Dortmund. Ich sehe das eher aus sportlicher Sicht und würde einen Zweitligisten mit tollem Namen bevorzugen, gegen den wir von der Papierform her vielleicht eine größere Chance als gegen einen Erstligisten hätten, um eine Runde weiterzukommen. (lacht)

Viktoria – das V steht für Vussball!

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