Am Sonntag (Anpfiff 13:00 Uhr) tritt die Mannschaft von Viktoria Köln in München an. Gegner im Stadion an der Grünwalder Straße ist die Bundesliga-Reserve des FC Bayern. Der Meister der Vorsaison kam nach schwierigem Saisonstart zuletzt gut in Fahrt. Nicht nur wegen der eisigen Temperaturen sollte sich die Mannschaft von Viktoria-Chefcoach Olaf Janßen also warm anziehen.
Bisherige Saison:
Nach den Abgängen von Trainer Sebastian Hoeneß (TSG Hoffenheim) und Top-Torjäger Kwasi Okyere Wriedt (Willem II) hatte der FC Bayern II leichte Anlaufschwierigkeiten. In den ersten sechs Begegnungen gelang lediglich ein Sieg. Nach einer 0:2-Pleite in Rostock stand die Mannschaft zwischenzeitlich auf einem Abstiegsrang. Sie arbeitete sich aber aus der Abstiegszone heraus. Unter anderem gelang am 15. Spieltag ein überraschender Sieg beim damaligen Zweiten aus Saarbrücken. Parallel zur Vorsaison steigerte sich das Team im Winter extrem. Von den vergangenen zehn Partien hat die Mannschaft von Holger Seitz nur zwei verloren und steht derzeit auf Platz zwölf des Drittliga-Tableaus.
Das Hinspiel:
Verloren haben die Münchner das Hinspiel bei der Viktoria. Bereits in der ersten Minute bediente Lucas Cueto nach einem starken Solo Mike Wunderlich. Der Kapitän traf anschließend zum 1:0. Nach einer Viertelstunde stand es 2:0. Simon Handle leitete den Ball nach Eroberung von Cueto zu Wunderlich weiter. Dieser schickte Timmy Thiele mit einem Traumpass in den Sechzehner. Per Lupfer erzielte der Stürmer sein erstes Pflichtspiel-Tor für die Höhenberger. Nachdem Maximilian Rossmann in der 21. Minute die Rote Karte sah, spielte die Viktoria in Unterzahl. Doch das warf die Mannschaft nicht aus der Bahn. Der überragende Cueto erhöhte noch in Halbzeit eins auf 3:0. Trotz zweier Anschlusstreffer gingen die Bayern mit leeren Händen nach Hause. Die Jungs von der Schäl Sick sprangen damals auf Platz zwei der Tabelle.
Personelle Situation:
Bis Ostern fällt Malik Tillmann wohl bei den Bayern aus. Der 18-jährige Offensivmann laboriert noch an einem Kreuzbandriss. Ron-Thorben Hoffmann ist momentan als zweiter Torwart bei den Profis im Einsatz. Gemeinsam mit Lukas Schneller und Tiago Dantas war er mit dem Rekordmeister zuletzt in Katar. Dort gewann der Deutsche Meister die FIFA Klub-Weltmeisterschaft. Die beiden Letztgenannten werden aller Voraussicht nach wieder in den Kader von Holger Seitz zurückkehren. Nicht dabei sein wird Bright Akwo Arrey-Mbi. Bei der Partie in Kaiserslautern ging der Innenverteidiger wegen einer Gelb-Roten Karte in der 51. Spielminute frühzeitig duschen.
Spieler im Fokus – Dimitri Oberlin:
Besser lief das Spiel bei den Roten Teufeln für Dimitri Joseph Oberlin Mfomo. Er traf nach etwas mehr als einer Stunde zum 1:0-Führungstreffer. Der Angreifer kam Ende Januar ablösefrei vom FC Basel. Dort hatte er seinen Vertrag aufgelöst. Der schnelle Stürmer galt früh als großes Talent im Schweizer Fußball. Er durchlief alle Junioren-Nationalmannschaften der Eidgenossen ab der U 15. Einmal kam Oberlin beim A-Nationalteam zum Einsatz. Seine Karriere begann der 1,82 Meter große Offensivmann mit Wurzeln aus Kamerun beim FC Zürich. Nach Stationen in Österreich (Altach und Salzburg) kam er 2018 für vier Millionen Euro zum FC Basel. Dort spielte er unter anderem achtmal in der Champions League und erzielte hierbei vier Treffer. Bei einem sorgte er 2017 für Furore: Mit einer Geschwindigkeit von 38 Kilometern pro Stunde raste er gegen Benfica Lissabon vom eigenen zum gegnerischen Sechzehner und erzielte das 2:0.
Der Trainer – Holger Seitz:
So einen ähnlichen Sprint wünscht sich wohl auch Trainer Holger Seitz von ihm. Der Coach hat das „Mia-San-Mia-Gen“ in sich. Zwischen 2015 und 2018 trainierte er zunächst die U 19 und dann die U 17 des Rekordmeisters. Anschließend übernahm er erstmals die zweite Mannschaft in der Regionalliga Bayern. Prompt gelang ihm dort die Meisterschaft und der Aufstieg in die 3. Liga. Das Traineramt gab der heute 46-Jährige allerdings an Sebastian Hoeneß ab und übernahm die stellvertretende Leitung des FC Bayern Campus. Nachdem sein Nachfolger im vergangenen Sommer nach Sinsheim in die Bundesliga wechselte, trat er wiederum dessen Nachfolge an. Allerdings soll der Fußballlehrer nach der Saison die Trainerbank wieder verlassen. Dann, so die Planungen der Münchner, soll er die sportliche Campus-Leitung übernehmen.
Bisherige Spiele:
Dreimal trafen die beiden Mannschaften bislang in der 3. Liga aufeinander. Jedes Mal wurde es torreich. Im Schnitt fallen sechs Treffer, wenn die Viktoria gegen die Bayern-Reserve spielt. Die erste Begegnung gab es in der Hinrunde der vergangenen Saison. Diese gewannen die Jungs von der Schäl Sick mit 5:2. Dabei avancierten Albert Bunjaku und Mike Wunderlich zu Doppelpackern, Simon Handle setzte den Schlusspunkt. Das Rückspiel in Höhenberg hingegen hatte kein gutes Ende für die Viktoria parat. Bis zur 89. Minute stand es 2:2. Doch die Münchner trafen noch zweimal und so hieß es in Nachspielzeit noch 4:2 für die Bayern. In der Hinrunde dieser Saison gewann die Viktoria mit 3:2.
Vereinshistorie:
Siege gehören wahrlich auch zur Vereinsgeschichte des FC Bayern. Die Münchner gründeten 1983 eine U 23-Mannschaft, die zunächst in der Bayernliga an den Start ging. Von 1990 an tummelte sich die Reserve des Rekordmeisters in der Oberliga, Regionalliga und 3. Liga. Dabei spielte man unter anderem unter so namhaften Trainern wie Wolf Werner, Hermann Gerland, Andries Jonker, Mehmet Scholl, Erik ten Hag, Heiko Vogel oder Tim Walter. Unter dem jetzigen Coach Holger Seitz gelang 2018 die Rückkehr in die 3. Liga. Mit Sebastian Hoeneß spielte die Mannschaft in der Hinrunde der Saison 2018/2019 mehr oder weniger unter ferner Liefen und taumelte im unteren Mittelfeld. Eine regelrechte Leistungsexplosion schaffte die Mannschaft in der Rückrunde. Aus 19 Spielen holten die Bayern 13 Siege und gewannen den Meisterpokal. Da eine zweite Mannschaft aber nicht in die 2. Bundesliga aufsteigen kann, blieb das Team drittklassig. Neben dem Trainer hat dann auch Top-Torjäger Kwasi Okyere Wriedt die Bayern verlassen. In der abgelaufenen Saison war er mit 24 Treffern Torschützenkönig vor Albert Bunjaku (20 Tore).
Partie in den Medien:
Anpfiff der Begegnung zwischen dem FC Bayern II und Viktoria Köln ist am Sonntag um 13:00 Uhr im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße. Die Partie überträgt Magenta Sport ab 12:45 Uhr live. Zudem werden die Anhänger der Viktoria über die Social Media Kanäle des Klubs (Facebook, Instagram und Youtube) und den Live-Ticker auf Twitter auf dem Laufenden gehalten.
Viktoria – das V steht für Vussball!
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