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Wunderlich: „Wir stehen jetzt auch als Mannschaft in der Pflicht“

Viktoria-Kapitän Mike Wunderlich (Foto: Julia Schulz/Viktoria Köln)

04.02.2021

Wenn es um Viktoria Köln geht, dann darf ein Name nicht fehlen: Mike Wunderlich. Der Kapitän der Höhenberger spielte bereits in seiner Jugend für den Klub von der Schäl Sick und kehrte vor knapp zehn Jahren zu seinen Wurzeln zurück. Im Interview spricht der 34-Jährige über die aktuelle Situation, den neuen Trainer Olaf Janßen und seine Zukunftspläne.

Herr Wunderlich, ambitioniert in die Drittliga-Saison gestartet, belegen Sie derzeit mit der Viktoria Rang 14 in der Tabelle. War der Wechsel auf der Trainerposition unumgänglich?

Mike Wunderlich: Ich denke, wenn man in eine Situation kommt, wie wir sie hatten, muss man im Fußball damit rechnen, dass so etwas passiert. Ob es unumgänglich war, sei dahingestellt. Es ist jetzt so. Und jetzt gilt es, die Situation anzunehmen. Aber ich finde, wir stehen jetzt auch als Mannschaft in der Pflicht.

Sie hatten schon recht frühzeitig gewarnt, dass Viktoria durchaus um den Klassenerhalt kämpfen müsse, wenn die Ergebnisse nicht stimmen. Haben Sie den Eindruck, dass einige Ihrer Mitspieler den Ernst der Situation zu spät erkannt haben?

Wunderlich: Nein. Ich glaube, jeder weiß, dass wir in einer schweren Situation sind. Wir Spieler sehen uns jeden Tag und mein Gefühl ist, dass jeder den Ernst der Lage erkannt hat. Aber wir haben jetzt noch 17 Spieltage vor uns, das ist fast die komplette Rückrunde. Jeder weiß, dass wir schleunigst Punkte einfahren müssen. Es gilt jetzt einfach, sich zu wehren.

Sie selbst sind dafür bekannt, hohe Ansprüche an sich selbst zu stellen. Sie waren zwar bei allen Spielen im neuen Jahr dabei, konnten aber zuletzt nicht so glänzen, wie zuvor. Woran liegt das?

Wunderlich: Die Sache mit den Ansprüchen stimmt, die werde ich immer haben. Ich habe eine gewisse Erwartungshaltung an mich selbst und die gibt es auch von außen. Diese Messlatte habe ich mir selbst erarbeitet. Es stimmt: Ich bin zuletzt unzufrieden mit meinen Leistungen gewesen. Aber die Gründe dafür zu finden, das ist schwer und würde vielleicht auch zu weit führen. Klar ist, dass ich alles dafür geben werde, dass sich das ändert. Ich bin jemand, der schon einige Male hingefallen ist. Ich bin aber auch jemand, der immer wieder aufgestanden ist. Deshalb bin ich überzeugt, meinen Teil dazu beizutragen, dass wir wieder in die Spur kommen. Dafür arbeite ich Tag für Tag.

Zunächst hatte Daniel Zillken interimsweise übernommen, jetzt ist Olaf Janßen neuer Cheftrainer. Welchen Eindruck haben Sie von seiner Arbeit in den ersten Tagen?

Wunderlich: Ich hatte ja das Glück, schon 2018 mit Olaf Janßen zu arbeiten. Er ist sehr akribisch und hat einen klaren Plan. Tatsache ist, dass die ersten Tage gezeigt haben, dass die Mannschaft lebt. Am Ende zählt aber, was auf dem Platz passiert. Diesbezüglich habe ich ein sehr gutes Gefühl.

Schon seit langer Zeit sind Sie Rekordspieler der Viktoria. Sie gehen inzwischen auf die 300. Pflichtspielpartie für Ihren Verein zu. Haben Sie sich ein persönliches Ziel gesetzt, wie viele Spiele Sie insgesamt für die Viktoria machen wollen?

Wunderlich: Nein, das habe ich nicht. Ich freue mich aber jeden Tag über die Zeit, die ich hier erleben darf. Zwar ist und war es nicht immer einfach, aber es ist und war immer schön. Daher hoffe ich, dass noch viele Spiele dazukommen.

Viktoria ohne Mike Wunderlich, das wäre so ähnlich wie ein Auto ohne Reifen. Welche Pläne haben Sie, wenn sich die aktive Zeit als Spieler dem Ende zuneigt?

Wunderlich: Ich habe zum Beispiel ein Fernstudium im Scouting- und Analysebereich absolviert, das ich Ende letzten Jahres abgeschlossen habe. Als nächstes will ich jetzt meinen ersten Trainerschein machen. Denn ich würde später schon gerne als Coach arbeiten. So ganz genau ist das natürlich nicht planbar, aber es wäre schon meine Wunschvorstellung.

Am Samstag steht die Auswärtspartie beim FC Ingolstadt an. Auf dem Papier ist das eine klare Angelegenheit, immerhin ist der FCI Tabellenzweiter der 3. Liga. Welche Chancen rechnen Sie sich aus?

Wunderlich: Ich rechne mir immer Chancen aus. Die 3. Liga ist so ausgeglichen, da liegt die Ausgangslage vor jedem Spiel bei fifty-fifty. Es ist jede Woche ein Abnutzungskampf, alles ist offen. Ingolstadt war zuletzt in einer guten Verfassung, wir vielleicht nicht. Aber wir werden einen ordentlichen Auftritt hinlegen, da bin ich sicher. Wir haben ja bis jetzt alle Spiele gegen Ingolstadt gewonnen. Das zeigt, dass wir nicht chancenlos sind.

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