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André Dej im Porträt

Foto: Julia Schulz/Viktoria Köln

In unregelmäßigen Abständen stellen wir die Spieler von Viktoria Köln vor. Heute: André Dej.

Der quirlige Mittelfeldspieler hat bereits mit vier Jahren angefangen, Fußball zu spielen. Damals noch bei einer anderen Viktoria, der in Buchheim. „Ich bin in Buchheim aufgewachsen, dem Veedel fühle ich mich noch heute verbunden. Wir haben direkt gegenüber vom Fußballplatz gewohnt“, erinnert sich Dej. „Da bot es sich an, dort zu kicken.“ Die Wurzeln des 29-Jährigen liegen aber woanders. „Meine Eltern sind beide in Polen geboren und später nach Deutschland gekommen. Früher waren wir oft im Sommer- oder Winterurlaub da. Heute habe ich leider keine Familie mehr in Polen, daher war ich jetzt schon ein paar Jahre nicht mehr im Lande. Weil ich mit meinen Eltern noch oft polnisch spreche, ist der Bezug zum Glück nicht ganz verlorengegangen“, schmunzelt Dej.

Der Mann mit der Rückennummer 10 ist in seiner Karriere schon viel rumgekommen. Dej wurde in der Jugend von Bayer Leverkusen und dem MSV Duisburg ausgebildet. Im Seniorenbereich nahm er zunächst mit der fünftklassigen NRW-Liga Vorlieb. Von da ging es nur noch stetig nach oben – bis der gebürtige Kölner in der 2. Liga beim SSV Jahn Regensburg landete. Nach einer Saison ohne Einsatzminuten in der ersten Mannschaft zog es Dej zurück nach Köln. Dort hatte er in der vergangenen Saison in 22 Ligaspielen die Chance, seine Qualitäten unter Beweis zu stellen.

„Ich bin ein Spieler, der gerne den Ball haben möchte und ihn laufen lässt. Ich denke auch, dass ich ein ganz gutes Passspiel habe und in der Lage bin, das Spiel zu lesen und zu leiten“, so Dej. Er gibt aber auch mit einem Augenzwinkern zu: „Mein Torabschluss lässt noch zu wünschen übrig, da versuche ich dran zu arbeiten.“ 

Der Viktoria-Akteur hat bereits 2014 eine Spielzeit auf der „Schäl Sick“ verbracht. Seit seinem neuerlichen Wechsel nach Höhenberg 2019 hat sich Dej gut eingelebt in der Mannschaft. „Patrick Koronkiewicz kenne ich schon sehr lange, mit ihm unternehme ich in meiner Freizeit viel. Mit André Weis verstehe ich mich auch super. Unsere Frauen sind gut befreundet, wir besuchen uns gegenseitig und gehen öfter mal etwas essen.“

Sport spielt beim Mittelfeldspieler auch in der Freizeit eine große Rolle. „Ich gehe Tennisspielen.  Dazu schaue ich mir gerne die Heimspiele der Kölner Haie in der Lanxess-Arena an.“

In seiner Heimatstadt fühlt sich Dej pudelwohl, sein Lieblingsplatz liegt linksrheinisch. „In Rodenkirchen am Rhein ist es sehr schön, da entsteht echtes Urlaubsfeeling!“

Mit der freien Zeit ist es seit Kurzem wieder vorbei. Die Viktoria hat fünf intensive Tage in Berlin hinter sich. „Es war cool, die neuen Spieler besser kennenzulernen. Am Ende des Trainingslagers waren wir alle etwas geschlaucht. Man ist dann auch froh, wenn man wieder zuhause ist und die ganzen Jungs mal nicht sieht für einen Tag. Gegen Hertha war es eine gelungene Herausforderung und ein hilfreicher Test für uns. Dann noch der 6:0-Erfolg am Sonntag: Da konnten wir ein bisschen die Müdigkeit herauslaufen mit Ball. Es war ein rundherum gelungenes Trainingslager“, zieht der frühere Junioren-Nationalspieler Polens ein positives Fazit.

Von der U 15 bis U 19 spielte Dej für das Geburtsland seiner Eltern. „Ein Highlight war für mich ein Qualifikationsturnier für die Europameisterschaft in Ungarn. Die drei Spiele in Budapest waren echt eine geile Erfahrung. Bei meinen Länderspielreisen war ich auch mal froh, von der Schule wegzukommen“, lacht Dej. Das Fachabitur hat er einst bestanden, den Grundstein für die Zeit nach der Karriere legt er in Kürze: „Am 1. September fange ich an, Wirtschaftsrecht zu studieren.“ Ein Ziel für die Drittligaspielzeit 2020/2021 hat Dej auch schon: „Für mich ist es wichtig, so viel Spielzeit zu bekommen, wie möglich. Ich habe dafür viel in der Vorbereitung gemacht, aber auch schon davor. Ich habe mir einen Fitness-Trainer zugelegt. Daher bin ich da auf einem guten Level zurzeit und denke, dass ich der Mannschaft helfen kann.“  

Die neue Spielzeit wird nicht einfach werden. „Wie die 3. Liga tickt, hat man ja letztes Jahr gesehen. Von 20 Teams wollen bestimmt acht bis zehn Mannschaften aufsteigen. Es ist eine starke Liga, aber wir haben uns gut verstärkt – auch in der Kaderbreite. Natürlich gibt es auch sehr große Konkurrenz, wie zum Beispiel aus Dresden oder Ingolstadt. Aber ich sehe uns gut gerüstet für die neue Saison“, blickt Dej optimistisch auf die kommenden Aufgaben.

Das große Ziel, der Nichtabstieg, wurde in der ersten Drittligaspielzeit erreicht. André Dej: „Die beste Erfahrung in meiner Viktoria-Zeit war sicherlich die Bus-Rückfahrt vom Spiel in Kaiserslautern, als wir den Klassenerhalt geschafft haben. Das war schon sehr lustig!“

Viktoria – das V steht für Vussball!

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