Einen sehr unglücklichen Nachmittag erlebten die Viktorianer bei der 0:2-Niederlage im Topspiel gegen den SV Rödinghausen. Bemühte Höhenberger waren in den entscheidenden Situationen vom Pech verfolgt und nahmen daher keine Punkte mit. Durch zwei Slapstick-Aktionen stand am Ende ein 0:2 auf der Anzeigetafel.
Das Topspiel zwischen dem Spitzenreiter und dem Tabellendritten begann verhalten, da keine Mannschaft einen Fehler begehen wollte. Viel spielte sich zwischen den Sechzehnern ab, ohne dass eine der beiden Abwehrreihen geknackt werden konnte. Erst bei einem Eckball wurde es erstmals brenzlig: Jedoch klärte die Viktoria Velagics Hereingabe, die im Fünfmeterraum liegenblieb, mit vereinten Kräften (11.). Diese Großchance war der Dosenöffner einer fortan temporeichen und unterhaltsamen Partie.
Leider nahm die Begegnung sofort einen ungewünschten Verlauf, als die Viktoria-Abwehr bei einer Flanke ungeordnet war und Lokotsch frei zum Kopfball kam. Seine Bogenlampe senkte sich hinter einem geschlagenen Patzler in den Kasten (18.). Natürlich spielte die Führung den Hausherren in die Karten. Sie standen tief, ließen die Viktoria kommen und lauerten auf eine Kontermöglichkeit. Und sie kam! Ein unglücklicher Pressschlag schickte Schlottke auf die Reise. Er tauchte frei vor dem Viktoria-Tor auf, scheiterte aber an einer starken Fußabwehr von Torwart Patzler (24.).
Viktoria war bemüht
Auch wenn die Ostwestfalen nach ihrem Treffer einige gute Torchancen hatten, gehörte der Ball meist den Gästen aus Höhenberg. Allerdings fand der entscheidende Pass nur selten den Weg zum Mitspieler. Selten konnten die Viktorianer ihre hohen Spielanteile in dieser Drangphase in eine Torchance umwandeln: Holzweilers Abschluss aus zweiter Reihe wurde noch abgefälscht und knallte wuchtig an die Latte (28.). Auch Derflinger brache das Leder nach schönem Seitfallzieher nicht im Netz unter, sondern fand nur die Arme von Keeper Heimann (34.). Es sollten die größten Torchancen der Viktoria bleiben.
Rödinghausen hingegen fand sich in einer Lieblingsrolle wieder: Über Konter gegen aufgerückte Kölner wollten sie auf 2:0 stellen. Sekunden vor der Pause hätten sie es beinahe geschaft, doch Lokotsch scheiterte an einer weitieren Glanztat von Viktoria-Keeper Patzler und der mitgelaufene Meyer bolzte den folgenden Nachschuss aus zehn Metern an die Querlatte des leeren Tores. Schon durch diese Doppelchance hätte es 2:0 stehen können.
So aber ging die Viktoria mit einem Rückstand von nur einem Treffer in die Kabine und hatte nach dem Seitenwechsel auch weiterhin den Ausgleich fest vor Augen. Trotz der zeitweise großen Drangphasen konnten die Viktorianer kaum noch gefährlich vor das vehement verteidigte SVR-Tor kommen. Die Versuche aus zweiter Reihe oder nach Standardsituationen waren meist leichte Beute für Rödinghausens Torhüter Heimann.
Entscheidung in der Schlussphase
Offensiv aktiv waren die in Führung liegenden Hausherren nur noch selten. Dennoch legte die Mannschaft von Trainer Enrico Maaßen kurz vor dem Ende das 2:0. Auch dabei profitierten sie von einer unglücklichen Aktion der Höhenberger: Serra setzte Viktoria-Keeper Patzler unter Druck, wurde angeschossen und drückte so die Kugel zur Entscheidung über die Linie (85.). Trotzdem war der gebrauchte Tag für die Viktorianer noch nicht vorbei: In der Nachspielzeit sah der eingewechselte Baumgärtel für eine Notbremse die Rote Karte und wird daher noch weiter fehlen.
Für die Viktoria geht es nun darum, diesen Tag schnellstmöglich abzuhaken und in der kommenden Woche wieder anzugreifen. Am Samstag reist der Wuppertaler SV nach Höhenberg.
Viktoria – Das V steht für Vussball!
SV Rödinghausen
Heimann – von Piechowski, Flottmann, Wolff, Velagic – Schlottke, Kunze, Pfanne, Meyer (70. Traore) – Lokotsch (63. Serra), Engelmann (75. Lunga)
Viktoria Köln
Patzler – Lang (78. Baumgärtel), Maier, Willers, Koronkiewicz – Backszat (63. Handle), Saghiri – Holzweiler, Wunderlich, Derflinger (63. Musculus) – Kreyer
Zuschauer: 1242
Tore:
1:0 Lars Lokotsch (18.)
2:0 Nikola Serra (85.)