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„Vussball bleibt Vussball“ – Viktoria-Inklusionsleiter leitet ersten Lehrgang des FVM

Denis Kirchdörfer ist nicht nur Leiter Inklusionsmannschaften bei Viktoria Köln, sondern auch Trainer beider Teams sowie Spieler der Ü17 (Foto: Besnik Abazaj/Viktoria Köln)

11.06.2023

Denis Kirchdörfer, der Leiter unserer Inklusionsteams, leitete vergangene Woche den Inklusionsfußball-Lehrgang beim FVM. Der 26-Jährige, der Vollzeit als Heilerziehungspfleger in einer Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigungen bei der Caritas arbeitet, übt den Beruf seit nun 4 Jahren aus. Er berichtet von den beiden Lehrtagen an der Sportschule in Hennef…

Von Denis Kirchdörfer

„Das macht mich umso stolzer“

Inklusion bedeutet für mich das Miteinander. Jedem die Möglichkeit zu geben, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Der Fußball ist dabei das beste Verbindungsstück, weil er seine eigene Sprache hat. Das wollen wir, will ich, fördern.

Bereits zum zweiten Mal durfte ich einen Lehrgang leiten, dazu den ersten FVM-Lehrgang in diesem Bereich Inklusionsfußball überhaupt. Insgesamt 23 Trainer waren dabei, drei Trainer dabei waren aus unserem Inklusions-Trainerteam mit Salvatore Solazzo, Bernd Wesselmann und Michael Müller. Meine Kollegen haben dabei ihr erstes Zertifikat abgeschlossen – das macht mich umso stolzer!

Hauptziel des Lehrgangs war es, den Teilnehmenden ein fundiertes Wissen über den Inklusionsfußball mitzugeben. Besonders war, dass die Teilnehmenden zur Hälfte keinen Inklusionsbezug hatten, die andere Hälfte sowie meine Viktoria-Trainerkollegen kamen aus dem Inklusionsfußball.

Insbesondere hat mich das Feedback von vier Teilnehmenden gefreut, die den Inklusionsfußball nun in ihren Verein integrieren wollen.

„Kaum Unterschiede“ – Vussball bleibt Vussball!

Glücklicherweise musste ich den Lehrgang nicht alleine führen, sondern hatte mit Nico Reese einen tollen Kollegen an meiner Seite. Nico ist B-Juniorinnen Trainer beim 1.FC Köln (bis Saisonende auch im Trainerteam der Bundesliga-Damenmannschaft), A-Lizenzinhaber, und Mitarbeiter bei der Gold-Kraemer-Stiftung im ZABS. Er arbeitet vier Tage die Woche eng mit Menschen mit Beeinträchtigungen zusammen.

Während Nico als Fußballlehrer mehr über die fußballspezifischen Themen lehren konnte, lag der Fokus meiner Arbeit beim Lehrgang auf dem Bereich Inklusion und dem Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung. Mit meiner Erfahrung in dem Bereich konnte ich gut die Brücke schlagen und hatte das Gefühl, dass die Teilnehmenden dadurch gut folgen konnten.

Im gesamten Lehrgang habe ich Erfahrungen aus meinem Alltag mit den Teilnehmenden geteilt und ihnen versucht die Lebenswelt von Menschen mit Beeinträchtigungen anhand von fundiertem Fachwissen und Beispielen aus unserem Teamalltag zu erklären.

Den Teilnehmenden, die zum Inklusionsfußball vorher keinen Bezug hatten, wurde dadurch schneller bewusst, dass es kaum Unterschiede zu regulären Jugendmannschaften oder Seniorenmannschaften gibt und dass auch hier ein Wettbewerb herrscht. Dieser ist mit gewissen anderen Regeln gespickt, aber am Ende ist klar: Vussball bleibt Vussball!

Am ersten Abend hatte Nico Spieler aus dem Zentrum für Arbeit durch Bildung und Sport (ZABS), wo er selbst tätig ist, eingeladen. Die Teilnehmenden selbst haben Trainingspläne nach dem „Bälle“-Prinzip erstellt und diese direkt in der Praxis mit den ZABS-Spielern angewendet. Dabei haben Nico und ich versucht, verschiedene Varianten und Eventualitäten durchzuspielen.

Da die Spieler aus dem ZABS täglich Fussball spielen, war das Niveau dementsprechend hoch, sodass einige der Teilnehmenden ins straucheln gerieten und sich die Frage stellten, ob das im Inklusionsfußball die Regel ist. Hier habe ich gemeinsam mit Nico erklärt, dass das natürlich nicht direkt zu vergleichen ist. Logischerweise gibt es aber auch im Inklusionsfußball Gefälle. Sprich: Bessere und schwächere Teams.

Erste Hospitanz-Anfragen für die #Vamilie

Am Dienstag starteten wir dann mit den Selbsterfahrungen im Blindenfußball, Amputiertenfußball, Gehörlosenfußball und Walking Football, hier habe ich die Leitung übernommen und die Teilnehmenden durch die Selbsterfahrungen geführt, da ich bereits durch vorherige Lehrgänge und den Inklusionstagen im letzten Jahr fundiertes Wissen aneignen konnte.

Im Anschluss an das Mittagessen habe ich den letzten Teil der Gelingensfaktoren im Inklusionsfußball und den Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen eingeleitet. Hier habe ich den Anwesenden vermittelt, dass im Team jeder von jedem profitieren kann. Egal ob es ein Spieler mit oder ohne Beeinträchtigung ist. Das Zusammenspiel aller Parteien ist unabdingbar für ein gutes Gelingen im Team!

Ich habe stets versucht meine Beiträge mit Beispielen zu versehen, sodass die Anwesenden das Feuer, das ich für diese Thematik habe, spüren und miterleben können.

Im Anschluss haben drei Lehrgangsteilnehmende eine Hosptiation bei uns angefragt. Sie wollten uns mal live und in Farbe miterleben, da es „so harmonisch und interessant bei unserem Team klingt“, wie uns mitgeteilt wurde. Das ist auch meinen Trainerkollegen Michael Müller, Salvatore Solazzo und Bernd Wesselmann zu verdanken, da sie durch ihre Teilnahme am Lehrgang die Geschichten bestätigen konnten und es am Montagabend im Bistro zu Gesprächen kam und unser Teamgeist auch dort zu spüren war.

Da wurde es mir wieder bewusst, was #Vamilie bedeutet…

Viktoria – das V steht für Vussball! 

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