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1:1 in Aue in einem besonderen Spiel für den Big Boss

Die Viktoria-Profis waren bereit für Spiel eins nach dem Tod von Big Boss und Visionär Franz-Josef Wernze. (Foto: Gabor Krieg/Picture Point)

29.04.2023

FC Erzgebirge Aue 1, FC Viktoria Köln 1. Das ist das nackte Ergebnis eines Drittliga-Fußballspiels an einem Samstagnachmittag in Sachsen. In der auf Kölner Seite von der Trauer um den verstorbenen Franz-Josef Wernze (†74) überschatteten Partie erzielten Simon Handle (4.) und Dimitrij Nazarov (82./Elfmeter) die Tore.

Mit nun 51 Punkten hat das Team von Olaf Janßen bereits jetzt den eigenen Drittliga-Rekord eingestellt und ist auf dem Weg zur besten Saison der Vereinsgeschichte, welche es ohne Franz-Josef Wernze so nie gegeben hätte.

„Der Visionär geht von Bord“, wählte Cheftrainer Janßen bei MagentaSport schon vor dem Spiel treffende Worte, nachdem er sein Beileid an Wernzes Familie bekundete hatte. „Jeder Grashalm, der in Höhenberg steht, trägt seine Handschrift. Stadion, Trainingsplätze, das Nachwuchsleistungszentrum, das ihm immer sehr am Herzen lag - all das hat er geschafft. Sein Tod hinterlässt bei jedem von uns im Herzen einen schwarzen Fleck.“

Dank Wernzes Vision und Einsatz hat Janßen nun schon „zweieinhalb Jahre lang sehr viel Spaß, in diesem Verein zu arbeiten“. So hoffte er auch gestern darauf, bei beiden Teams „die Freude am Fußball zu sehen“, da der ganz große Druck weg sei. 

Und genau so legte sein Team los, bereits in der 4. Minute traf Simon Handle gegen seinen Ex-Klub - Aue war seine erste Profistation in Deutschland - aus halblinker Position ins lange Eck zur Kölner Führung. Viktoria dominierte die Partie zunächst, Handle hätte gar fast per Kopf den Doppelpack geschnürt (30.). Erst danach musste Ben Voll erstmals seine Klasse zeigen, als er gegen Paul-Philipp Besong gewohnt schnell unten war und dessen Flachschuss entschärfte. Auch gegen Linus Rosenlöcher war Voll (43.) zur Stelle und so ging es mit der Führung in die Pause.

Dass diese nicht bis zum Schlusspfiff hielt, lag daran, dass die Gastgeber nach der Pause den Druck stark erhöhten und letztlich belohnt wurden, als Nazarov im Strafraum durchaus clever ins Duell mit Niklas May ging und von diesem letztlich auch getroffen wurde. Voll ahnte beim Strafstoß die Ecke, doch Nazarovs Ball war zu scharf und platziert.

Um ein Haar hätte Mike Wunderlich dann doch noch für den Sieg gesorgt, doch dies verhinderte in der 89. Minute der Innenpfosten. So blieb es beim 1:1.

„Wir haben gut angefangen, hatten keinen Spannungsabfall, aber hinten raus hat uns die letzte Konsequenz gefehlt“ haderte Torschütze Simon Handle im MagentaSport-Interview kurz, dass es nicht für den Sieg reichte, wusste die Dinge aber richtig einzuschätzen: „Gerade ist unser Big Boss gestorben, in diesen Momenten weißt Du, dass es wichtigere Dinge gibt als ein Fußballergebnis“

Auch Janßen auf der abschließenden Pressekonferenz noch einmal auf die Umstände der Partie ein: „Es kann sich jeder vorstellen, dass es ein besonders Spiel war, nachdem unser Visionär verstorben ist. Er hatte die Vision, aus der kleine Viktoria einen großen Verein zu machen. Er war mit sehr viel Herzblut dabei. Wir waren darauf vorbereitet, dass dieser schwerer Tag kommen würde, aber wenn er dann kommt, ist es doch besonders. Ich habe den Jungs gesagt:  Männer, zeigt für den Big Boss, für was wir stehen, für welchen Fußball wir stehen. Das haben wir, denke ich gezeigt. Es war ein schönes Spiel für die Leute.“

Auch Aue-Trainer Pavel Dotchev durfte Wernze in seiner Zeit als Viktoria-Trainer (Juli 2019 bis Januar 2021) kennenlernen und erklärte: „Wir haben gemeinsam Zeit verbracht, ich weiß was er für Viktoria bedeutet. Er war ein großer Mensch.“

Der FC Viktoria Köln wird Franz-Josef Wernze im Rahmen des kommenden Heimspiels gegen Borussia Dortmund II am kommenden Sonntag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) gebührend gedenken.

Viktoria Köln: Ben Voll – Michael Schultz, Moritz Fritz, Lars Dietz – Patrick Koronkiewicz (64. Niklas May), Marcel Risse (75. Jamil Siebert), Patrick Sontheimer, Simon Handle ­– Mike Wunderlich – Robin Meißner (64. André Becker), Luca Marseiler (64. David Philipp)

Tore: 0:1 Simon Handle (4.), 1:1 Dimitrij Nazarov (82./FE)

Zuschauer: 6.340

Schiedsrichterin: Franziska Wildfeuer

Gelbe Karten:

Aue: Paul-Philipp Besong

Köln: Mike Wunderlich, Marcel Risse, David Philipp

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