Am Sonntag (Anpfiff: 14:00 Uhr) sind die Würzburger Kickers zu Gast im Sportpark Höhenberg. Ein Duell auf Augenhöhe, denn während die Viktoria derzeit Tabellenplatz 18 in der 3. Liga belegt, ist der Zweitligaabsteiger mit sieben Punkten aus elf Spielen der direkte Verfolger der Höhenberger. Das Spiel verspricht also spannend zu werden, denn die Unterfranken kommen mit einem neuen Trainer.
Bisherige Saison: Die Rothosen standen in der vergangenen Saison nach einer 1:3-Niederlage gegen den VfL Osnabrück als erster Absteiger in der 2. Bundesliga fest. Damit mussten die Unterfranken nach nur einem Jahr im Unterhaus wieder in die dritthöchste Spielklasse zurück. Doch auch in der 3. Liga scheint für die Kickers nicht alles rund zu laufen: Nach Auftaktniederlagen gegen 1860 München (0:1) und den SC Verl (0:1), folgten Unentschieden und Niederlagen, ehe man am neunten Spieltag gegen den 1. FC Magdeburg (2:1) den ersten Saisonsieg feiern konnte. An diese Leistung wurde in den darauffolgenden Partien allerdings nicht angeknüpft: Sowohl das Spiel gegen den SV Wehen Wiesbaden (0:4), als auch gegen Dortmund II (0:2) verloren die Unterfranken ohne ein Tor zu erzielen.
Kader: In den vergangenen elf Spielen trafen die Kickers lediglich fünfmal und sind somit die torungefährlichste Mannschaft der Liga. Eine Rolle bei dieser Statistik spielt der Abgang des Top-Torjägers der vergangenen Zweitligasaison: Ridge Munsy traf zehnmal in 43 Zweitligaspielen für Würzburg und Erzgebirge Aue. Nach dem Zweitligaabstieg wechselte der Mittelstürmer allerdings zu Aufsteiger Hansa Rostock. Der vom Karlsruher SC ablösefrei verpflichtete Marvin Pourié sollte diesen Wechsel mit seiner Erfahrung kompensieren. In der Saison 2018/2019 verhalf er dem Karlsruher SC mit 22 Toren entscheidend zur Rückkehr ins Unterhaus. Doch nach gerade einmal zwölf Minuten im Pokalspiel gegen den SC Freiburg am 8. August zog sich der Mittelstürmer eine muskuläre Verletzung im hinteren Oberschenkel zu und stand den Rothosen daher bis Ende August nicht zur Verfügung. Zuletzt stand der 30-Jährige zwar wieder in der Startelf, an der Würzburger Torflaute änderte dies allerdings nichts.
Spieler Im Fokus: Durchaus bezeichnend für die bisherige Saison der Würzburger Kickers ist, dass Torwart Hendrik Bonmann wohl einer der besten Spieler in der Elf der Unterfranken ist. Mit insgesamt 35 Paraden (viertbester Ligawert) war es dem 1,94 Meter großem Schlussmann oftmals möglich, noch schlimmeres für den FWK zu verhindern. Der 27-Jährige unterschrieb am 1. Oktober 2020 bei den Kickers und hat seitdem 32-mal für die Unterfranken zwischen den Pfosten gestanden. Außerdem führte er die Elf des FWK in dieser Saison bereits zehnmal als Kapitän auf das Spielfeld und besticht somit auch durch seine Führungsqualitäten. Torsten Ziegner, ehemaliger Trainer der Würzburger Kickers, begründet die Wahl von Hendrik Bonmann als stellvertretender Kapitän wie folgt: „Hendrik ist ein sehr emotionaler und lauter Typ, der reißt ein ganzes Team mit.“
Der Trainer: Seit April 2021 wechselten die Würzburger Kickers viermal den Trainer. Nachdem Torsten Ziegner am 4. Oktober freigestellt wurde und Ex-Profi Sebastian Neumann sowie Ex-Trainer Dieter Wirsching die Arbeit interimsweise übernommen hatten, wird nun Danny Schwarz neuer Cheftrainer der Kickers. Zuletzt betreute der gebürtige Göppinger die unter Vertrag stehenden und zu anderen Vereinen ausgeliehenen Talente des deutschen Rekordmeisters. Seine aktive Karriere beendete Schwarz 2012 bei Bayern II und hat seitdem sämtliche Jugendmannschaften des Rekordmeisters trainiert. Im Frühjahr coachte er sogar kurzzeitig die U 23 der Bayern. In Würzburg ist man sich indes sicher, den richtigen Trainer für die Mannschaft gefunden zu haben. „Danny hat sehr viel Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Talenten. Unsere Mannschaft ist jung und wir glauben, dass er das Team formen und jeden einzelnen Spieler auf das nächste Leistungslevel bringen kann“, meint Vorstandsvorsitzender Christian Jäger. Auch Danny Schwarz zeigt sich optimistisch gegenüber seiner neuen Aufgabe. Seinerseits hielt er daher fest: „Die Herausforderung bei den Kickers reizt mich sehr. Ich danke den Verantwortlichen für das Vertrauen und freue mich auf die Arbeit mit einer jungen Mannschaft, in der viel Potenzial steckt. Wir werden intensiv arbeiten und hoffentlich auch schnell Erfolge einfahren.“ Ob dieser Erfolg schon am Sonntag gegen die Viktoria gefeiert werden kann, bleibt abzuwarten. Um keine Zeit im Abstiegskampf zu verlieren, fand heute um 10:30 Uhr in Würzburg jedenfalls bereits das erste gemeinsame Training in der neuen Konstellation statt.
Historie: Die Würzburger Kickers haben in ihrer Vereinshistorie bereits einige Tiefschläge erlebt. Nicht nur nach dem ersten- und zweiten Weltkrieg stand der Verein buchstäblich vor einem Trümmerhaufen, sondern auch in den Spielzeiten 2000/2001 und 2002/2003 verzeichneten die Kickers mit den Abstiegen in die Bezirksoberliga und schließlich in die Bezirksliga Unterfranken Mitte, zu dieser Zeit lediglich die siebte Spielklasse, eine sportliche Talfahrt, die den Verein beinahe in die Insolvenz getrieben hätte. Nach drei Spielrunden in der Landesliga konnte der FWK in der Saison 2007/2008 allerdings nicht nur den abermaligen Aufstieg in die Landesliga feiern, in den darauffolgenden Jahren erarbeiteten sich die Rot-Weißen durch Aufstiege den Weg ins Fußball-Unterhaus in der Saison 2015/2016. Sportliche Talfahrten sind in Würzburg also durchaus bekannt, wurden bis jetzt aber auch immer durchgestanden.
Bisherige Bilanz: Bisher trafen die beiden Mannschaften zweimal aufeinander, wobei jeder das Heimspiel für sich entschied. Zuletzt waren die Kickers am 1. Juli 2020 im Sportpark Höhenberg zu Gast. An diesem Tag stellte die Viktoria gleich mehrere Rekorde auf, denn mit einem 5:1-Sieg feierten die Höhenberger nicht nur den bisher höchsten Sieg in der 3. Liga, sondern mit Alexander Höck konnte auch der damalige jüngste Torschütze der Viktoria-Geschichte beglückwünscht werden. Das gerade einmal 18 Jahre und drei Monate alte Eigengewächs der Viktoria netzte in der zweiten Minute der Nachspielzeit zum 5:1 ein und schrieb damit ein Stück Vereinsgeschichte. Zuvor erzielte im Sportpark Höhenberg Mike Wunderlich einen Doppelpack (55., 89.), auch Jonas Carls (58.) und Michael Seaton (63.) trafen.
Die Partie in den Medien: Anpfiff der Partie ist am Sonntag um 14:00 Uhr. Für alle, die nicht im Sportpark mitfiebern können, wird das Spiel zwischen den Würzburger Kickers und Viktoria Köln ab 13:45 Uhr live bei Magenta Sport übertragen. Über die Social-Media-Kanäle (Facebook, Instagram, Twitter, YouTube) und den Liveticker auf der Viktoria-Homepage werden die Anhänger ebenfalls auf dem Laufenden gehalten.
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