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Youssef Amyn: „Vor meinem Debüt konnte ich kaum schlafen.“

Youssef Amyn feiert am Samstag seinen 18. Geburtstag (Bild: Besnik Abazaj/Viktoria Köln)

20.08.2021

Youngster Youssef Amyn, der am Samstag seinen 18. Geburtstag feiert, hat ereignisreiche Monate hinter sich. Im Interview spricht er über die aktuelle Phase, sein Profidebüt, die Unterstützung der Anhänger, sein Leben abseits des Platzes und seine Viktoria-Trainer Marian Wilhelm und Olaf Janßen.

Herr Amyn, für Sie läuft es gerade ziemlich gut. Wie empfinden Sie die aktuelle Phase?

Youssef Amyn: Erst einmal möchte ich sagen, dass ich stolz darauf bin, einen Profivertrag bei der Viktoria erhalten zu haben. Die Vorbereitung habe ich verletzungsfrei und erfolgreich mit Toren in den Testspielen beendet. Dass ich direkt im ersten Spiel der neuen Saison treffen konnte und im DFB-Pokal gegen einen Bundesligisten in der Startelf stehen durfte, das sind grandiose Momente. Die Erlebnisse geben mir einen positiven Rückenwind und das nötige Selbstvertrauen mit auf den Platz.

In der vergangenen Saison haben Sie am 28. Spieltag gegen den MSV Duisburg Ihr Profidebüt in der 3. Liga gefeiert. Vorher kannte Sie in Köln kein Mensch. Wie kam es damals überhaupt dazu?

Amyn: Ich habe sechs Jahre bei Borussia Dortmund gespielt. Dann hat es dort nicht mehr gereicht und ich bin zu Viktoria Köln in die U 19 gewechselt. Durch die Corona-Pandemie haben letzte Saison leider nur drei Meisterschaftsspieltage in der A-Junioren-Bundesliga stattgefunden, diese liefen für mich persönlich schon recht gut. Trotz des zweiten Lockdowns hatten wir meistens die Möglichkeit, zu trainieren. In dieser Phase konnte ich mich persönlich weiterentwickeln und vieles verbessern. Im Januar durfte ich das erste Testspiel bei der ersten Mannschaft bestreiten. In den Wochen darauf haben sich einige U 23-Spieler der Profis verletzt und ich bekam die Chance, bei den Senioren zu trainieren. Scheinbar habe ich unseren Cheftrainer Olaf Janßen überzeugt. Ich durfte fortan dabei sein und habe gegen Duisburg in der Startelf gestanden. Das war ein sehr schneller und spannender Weg.

Sie haben gegen den MSV direkt von Beginn an gespielt. Welche Erinnerungen haben Sie an diesen Tag?

Amyn: Ich weiß noch ganz genau, wie alles ablief. Am Tag vor dem Spiel hat mir der Trainer gesagt, dass ich spielen werde. Treffpunkt war Samstagmittag um 12:00 Uhr, also zwei Stunden vor Anpfiff. Ich war allerdings schon viel früher da, weil ich am Morgen sehr zeitig aufgestanden bin. Denn in der Nacht vor meine Debüt konnte ich kaum schlafen. Ich war sehr aufgeregt – aber trotzdem positiv eingestellt und euphorisch. Während des Spiels gab es ein Unwetter. Die Hagelkörner prasselten zeitweise in einer Tour auf das Spielfeld und die Partie wurde unterbrochen. Die roten Bälle wurden eingesetzt. An dem Tag ist alles zusammengekommen. Zum Glück sind wir mit 3:1 als Sieger vom Platz gegangen. Direkt bei meinem Profidebüt mit der Mannschaft drei Punkte einzufahren, das war ein tolles Gefühl. Die Aufregung, welche ich am Abend zuvor und auch morgens vor dem Spiel hatte, war schnell verflogen.

Kurz danach haben Sie einen Profivertrag bekommen und wurden von den Fans zweimal zum Spieler des Monats gewählt. Wie fühlt sich das an, mit so jungen Jahren so eine Aufmerksamkeit und Unterstützung der Anhänger zu erhalten?

Amyn: Das ist ein sehr schönes Gefühl. Ich sehe viele Kommentare und das pusht mich. Es ist nicht normal, dass man so viel Unterstützung bekommt. Natürlich muss ich als junger Spieler aufpassen, diese Dinge nicht zu sehr an mich heranzulassen. Denn ich muss zeitgleich auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Ich will meine Leistung auf den Platz bringen, das zählt. Wenn man dann zusätzlich so eine Unterstützung bekommt, ist das natürlich trotzdem eine tolle Sache.

Direkt beim ersten Spiel dieser Saison in Berlin konnten Sie Ihren ersten Drittliga- und Pflichtspieltreffer erzielen. Gegen den SC Verl folgte direkt das nächste Tor. Woran liegt es, dass Sie offenbar so gut in die Mannschaft passen?

Amyn: Das Spielsystem vom Trainer passt sehr gut zu mir. Die Art und Weise, die wir auf den Platz bringen und wie wir Fußballspielen, kommt mir sehr entgegen. Auf und neben dem Platz verstehe ich mich mit jedem aus der Mannschaft super. Jeder ist für jeden da. Von Marcel Risse beispielsweise kann ich sehr viel lernen. Er gibt mir menschlich als auch spielerisch sehr viele Tipps. Er ist ein großartiger Mensch und sorgt immer wieder für ‚Wow-Momente‘.

Wie wichtig waren Olaf Janßen und Marian Wilhelm für Ihre Entwicklung in den letzten Monaten?

Amyn: Ich würde sagen, dass Olaf Janßen und Marian Wilhelm die bisher wichtigsten Trainer in meiner Laufbahn sind. Ohne sie wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Es gibt ja immer den Kontakt zwischen den Verantwortlichen der U 19 und denen der Profimannschaft. Marian hat mich damals gut in der U 19 aufgenommen und mich somit Olaf Janßen ‚empfohlen‘. Dass ich das Vertrauen, so viele Einsatzzeiten und Möglichkeiten von Olaf Janßen bekomme, ist nicht selbstverständlich. Ich schätze es sehr und bin ihm sehr dankbar. Ohne ihn wäre ich jetzt nicht bei dieser Leistung.

Ihre Familie ist auch sehr fußballbegeistert. Ihr Vater hat bereits die Fußballschuhe geschnürt und Ihr Bruder Arian spielt ebenfalls bei der Viktoria in der U 16. Gibt es bei Ihnen zu Hause überhaupt noch Themen neben dem Fußball?

Amyn: Zuhause dreht sich wirklich fast alles um Fußball. Meine Mama ist auch davon begeistert, auch wenn sie als einzige nicht selbst gespielt hat. Sie hat trotzdem viel Ahnung und schaut sich jedes Spiel von mir und meinem Bruder an. Wir reden zuhause wirklich viel darüber.

Wie lautet der Plan, falls es mal nicht mehr mit dem Fußball klappt?

Amyn: Mir ist es wichtig, etwas für die Gesellschaft zu tun. Ich möchte mich später gerne sozial engagieren und etwas Gutes tun. Es gibt wirklich viele Dinge, die nicht richtig laufen und zu viele Menschen, denen es schlechtgeht. Da geht es darum, die Leute zu unterstützen und ihnen zu helfen. Deswegen finde ich es auch super, dass wir seit dieser Saison eine Gemeinwohlklausel im Vertrag haben. Ich möchte schon im jungen Alter mithelfen und zeigen, dass man seinen Beitrag leisten kann. Soziales Engagement ist wichtig, denn es geht vielen Menschen schlechter als uns.

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