Am Samstag muss Viktoria Köln erstmals bei einem Pflichtspiel in Lübeck ran. Dort wartet der VfB, der unter der Woche mit einem überraschenden 1:0-Sieg im Ostseeduell gegen den F.C. Hansa Rostock die rote Laterne abgegeben hat. Die Mannschaft von der Lohmühle ist nun um vier Punkte an die Höhenberger herangerückt – und weiß, wie die Kölner zu schlagen sind.
Bisherige Saison:
Bekannt ist die Stadt Lübeck für ihr Marzipan. Doch so schmackhaft, wie die Süßware, war der Saisonstart des VfB nicht. Den ersten Sieg feierten die Norddeutschen erst am achten Spieltag – und das ausgerechnet bei Viktoria Köln. Hier startete der VfB eine Serie von vier Siegen in Folge, der die Lübecker zunächst ins Tabellenmittelfeld hievte. Allerdings nahmen die Schleswig-Holsteiner aus den folgenden zehn Partien nur einen Dreier mit und standen so seit Ende Januar am unteren Ende des Tableaus. Doch 1:0-Siege gegen Unterhaching und Rostock haben die Mannschaft von der Ostsee auf Platz 19 und wieder näher an das rettende Ufer gebracht. Ein Mutmacher für die Viktoria: Nach Rückstand hat der VfB in dieser Saison erst einen Punkt geholt. Für die Jungs von der Schäl Sick ist das keine unerhebliche Statistik, haben die Domstädter doch in den vergangenen sechs Partien jeweils das 1:0 erzielt.
Das Hinspiel:
In der Hinrunde trafen die beiden Vereine erstmals in der 3. Liga aufeinander. Das Spiel im Sportpark Höhenberg gewann der VfB Lübeck mit 2:0. Bereits nach sechs Minuten gingen die Norddeutschen durch einen Kopfball von Kapitän Tommy Gruppe in Führung. Wie auch das 0:1, fiel der zweite Treffer nach einer kurz ausgeführten Ecke. Osarenren Okungbowa schob das Leder kurz vor der Pause aus etwa fünf Metern ein. Der Österreicher erzielte damit das letzte Tor des Spiels. Trotz hohen Drucks gelang den glücklosen Kölnern kein Treffer mehr. Die Viktoria verpasste damals den zwischenzeitlichen Sprung auf den ersten Platz. Die Lübecker hingegen feierten ihren ersten Saisonsieg.
Personelle Situation:
Das Lazarett des VfB Lübeck ist derzeit dünn besetzt. Lediglich die Offensivkräfte Morten Rüdiger (Kreuzbandriss) und Nicolas Hebisch (Muskelfaserriss) fallen langfristig aus. Florian Riedel wurde vom Verein dauerhaft vom Spielbetrieb ausgeschlossen.
Spieler im Fokus:
Der bekannteste Name im VfB-Kader ist wohl Mirko Boland. Der Mittelfeldspieler ist den meisten Fans aus seiner Zeit bei Eintracht Braunschweig bekannt. Für den BTSV lief er zwischen 2008 und 2018 in der Bundesliga, 2. Bundesliga und 3. Liga über 300-mal auf. Nach zwei Jahren beim australischen Erstligisten Adelaide United wechselte der Linksfuß im Sommer zum Aufsteiger aus Schleswig-Holstein. In dieser Saison verpasste er lediglich zwei Spiele wegen eines Muskelfaserrisses. Mit 132 gewonnenen Duellen gehört er zu den 15 besten Zweikämpfern der Liga. Eine weitere Stärke sind seine Pässe: 379 seiner Zuspiele in der gegnerischen Hälfte kamen beim Mitspieler an – auch das ein Top-15-Wert.
Der Trainer:
Trainer in Lübeck ist Rolf Landerl. Der Österreicher übernahm die Mannschaft im Sommer 2016 in der Regionalliga Nord. Im letzten Kalenderjahr folgte dann der Aufstieg in die 3. Liga. Landerl, der schon zwischen 2009 und 2011 als Stürmer beim VfB aktiv war, ist nun mit 167 Spielen an der Seitenlinie Rekordtrainer des Vereins.
Das Stadion:
Am Samstag reist die Mannschaft von Olaf Janßen erstmals in das altehrwürdige Stadion an der Lohmühle. Umso ärgerlicher ist es, dass keine Viktoria-Fans die Auswärtsreise antreten können. Bis zur vergangenen Saison war die Lohmühle mit über 17.000 Zuschauerplätzen das größte Fußballstadion Schleswig-Holsteins, noch vor dem Holstein-Stadion in Kiel (15.034 Plätze). Doch wegen verschiedener Auflagen des DFB sank die maximale Auslastung zur neuen Saison auf 10.800 Plätze. Für die laufende Spielzeit trägt die Austragungsstätte den offiziellen Namen „Dietmar-Scholze-Stadion an der Lohmühle“, gewidmet dem 2019 verstorbenen ehemaligen Präsidenten Dietmar Scholze.
Vereinshistorie:
Der VfB wurde 1919 gegründet. Von 1963 bis 1974 war er dauerhaft in der zweitklassigen Regionalliga Nord aktiv. Nach vielen Jahren im Amateurfußball stiegen die Norddeutschen 1995 für zwei Jahre in die 2. Bundesliga auf. Letztmals waren sie dort von 2002 bis 2004 vertreten. 2003/2004 erreichten sie mit Trainer Dieter Hecking das Halbfinale des DFB-Pokals, scheiterten dort aber knapp mit 2:3 am späteren Double-Sieger Werder Bremen. Die Rückkehr in den Profifußball gelang dem VfB Lübeck mit dem Aufstieg aus der Regionalliga Nord im letzten Jahr.
Partie in den Medien:
Anpfiff der Begegnung zwischen dem VfB Lübeck und Viktoria Köln ist am Samstag um 14:00 Uhr im Stadion an der Lohmühle. Die Partie überträgt Magenta Sport ab 13:45 Uhr live (als Einzelspiel und in der Konferenz). Zudem werden die Anhänger der Viktoria wie gewohnt über die Social Media Kanäle von Viktoria Köln (Facebook, Instagram und Youtube) und den Live-Ticker auf Twitter auf dem Laufenden gehalten.
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