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Luca Stellwagen: „Die Fans fehlen unheimlich“

Luca Stellwagen im Spiel gegen Dynamo Dresden (Bild: Jakob Settgast/Viktoria Köln)

06.01.2021

Zu Saisonbeginn kam Luca Stellwagen vom FC-Astoria Walldorf zu Viktoria Köln. Bis zum 15. Spieltag musste er auf sein Drittliga- beziehungsweise Pflichtspieldebüt im Trikot der Höhenberger warten. Im Interview spricht der 22-Jährige über die ersten Monate in der Domstadt, seine ersten Partien, Trainer Pavel Dotchev und die kommende Begegnung in Kaiserslautern.

Herr Stellwagen, seit Sommer sind Sie nun in Köln. Wie würden Sie die ersten Monate bei der Viktoria aus Ihrer Sicht beschreiben?

Luca Stellwagen: Am Anfang war es schon schwierig, reinzukommen. Denn der Sprung aus der Regionalliga in die 3. Liga ist nicht gerade einfach. Auch, dass ich aus meinem gewohnten Umfeld weggezogen bin, war neu. Das war schon eine Umstellung für mich. Mittlerweile habe ich mich aber sehr gut eingelebt. Mir war klar, dass ich etwas Geduld brauche, bis alles so läuft, wie ich mir das vorstelle oder wünsche. Ich habe mir gesagt: ‚Wenn ich die Chance bekomme, dann muss ich sie nutzen!‘

Es hat eine ganze Weile gedauert, bis Sie zu Ihrem ersten Pflichtspieleinsatz für die Viktoria gekommen sind. Woran lag es, dass Sie zunächst offenbar nicht so recht in Tritt gekommen sind?

Stellwagen: Wie ich bereits gesagt habe: Es war es schon eine Umstellung für mich. Dann kam noch eine kleinere Verletzung hinzu, sodass ich drei Wochen nicht trainieren konnte. Außerdem ist der Konkurrenzkampf auf meiner Position ziemlich groß. Es sah einige Male so aus, als wenn ich eingewechselt werden würde. Doch dann kamen zum Beispiel Rote Karten oder Verletzungen dazwischen, sodass kurzfristig anders entschieden werden musste. Das war natürlich auch sehr bitter. Ich habe mich dann aber sehr über mein Debüt im Spiel beim SC Verl gefreut.

Sie haben es bereits gesagt. Am 15. Spieltag stand endlich der erste Pflichtspieleinsatz auf dem Programm. Nach der Verletzung von Simon Handle wurden Sie in der 33. Minute bei der Partie in Verl eingewechselt. Was war das für ein Gefühl, erstmalig in der 3. Liga auf dem Platz zu stehen?

Stellwagen: Erst einmal wünsche ich meinem Teamkollegen Simon Handle an dieser Stelle noch einmal gute Besserung. Ich wäre natürlich lieber ‚normal‘ und nicht durch die Verletzung von Simon zum Zug gekommen. Aber leider gehört das zum Fußball dazu. Simon hatte mir bei seiner Verletzung schon das Signal gegeben, dass er nicht mehr weiterspielen kann. Der Trainer hat mich gerufen und ich war schon ein wenig nervös. Es war schließlich mein erstes Drittliga-Spiel. Nach ein paar Minuten hat sich die Nervosität dann aber zum Glück gelegt. Für mich persönlich war es ein ‚geiles‘ Erlebnis. Meine Familie, meine Freunde und Bekannten haben mich erstmalig im Fernsehen gesehen. Den Tag werde ich niemals vergessen.

Sie sind mit 22 Jahren noch sehr jung. Ihr Coach, Pavel Dotchev, gilt hingegen mit 55 Jahren – immerhin ist Dotchev Rekord-Trainer der 3. Liga und war bulgarischer Nationalspieler – als äußerst routiniert. Wie ist es für Sie, mit einem so erfahrenen Trainer zusammenzuarbeiten?

Stellwagen: Pavel Dotchev ist ein Trainer, der unheimlich viel Erfahrung hat und von dem wir Spieler nur lernen können. Er bringt mich persönlich unheimlich weiter. Ich lerne Tag für Tag beim Training und bin ihm sehr dankbar dafür.

Nach der Partie beim SC Verl konnten Sie auch in den letzten beiden Spielen des Jahres 2020 über 90 Minuten auf dem Platz stehen – und das mit ziemlich soliden Leistungen. Wie bewerten Sie selbst Ihre ersten Einsätze in der 3. Liga?

Stellwagen: Als ich gegen Verl reingekommen bin, war es natürlich beim Gegentor eine unglückliche Situation. Ich war erst drei Minuten auf dem Feld und noch nicht richtig im Spiel. Im Gegenzug hatte ich sogar die Möglichkeit, den Siegtreffer zu machen. Jetzt würde ich sicherlich in manchen Situationen schon anders reagieren. Gegen Uerdingen und Dresden habe ich es, denke ich, ganz gut gemacht. Natürlich waren die Ergebnisse überhaupt nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber die Leistung der gesamten Mannschaft im Spiel gegen Dynamo Dresden war deutlich besser als zuvor gegen Uerdingen und ich hoffe, dass wir nun gegen Kaiserslautern punkten können.

Wenn man lange nicht gespielt hat, wie groß ist der Unterschied, wenn man dann auf einmal wieder über 90 Minuten auf dem Platz steht?

Stellwagen: Nach dem ersten Spiel in Verl musste ich schon etwas kämpfen. Schließlich hatte ich ja keine Spielpraxis. Durch die Trainingseinheiten war ich zwar sehr fit, aber wenn man dann ‚richtig‘ spielt, ist es einfach etwas anderes. Spielersatztraining und Läufe sind einfach nicht das Gleiche. Gegen Krefeld und Dresden war es schon deutlich besser und ich konnte die 90 Minuten ziemlich gut wegstecken.

Das Thema Corona überschattet aktuell immer noch alles. Was hat sich dadurch für Sie persönlich geändert?

Stellwagen: Persönlich und privat hat sich schon vieles geändert. Ich verbringe meine freie Zeit, neben den Trainingseinheiten, hauptsächlich zuhause und mit meiner Freundin. Sie ist mit mir nach Köln gezogen. Auch an den Feiertagen zwischen Weihnachten und Neujahr musste ich aufpassen, weil man natürlich nicht wusste, wer mit wem Kontakt hat. Das Risiko ist mir einfach viel zu groß. Seit Monaten habe ich meine Freunde nicht mehr gesehen. Im Fußball hat sich natürlich auch einiges geändert. An die üblichen Corona-Tests hat man sich mittlerweile gewöhnt. Aber die Fans fehlen unheimlich. Wir spielen am Wochenende in Kaiserslautern. Was wäre das nur für eine Atmosphäre, dort vor Zuschauern ins Pflichtspieljahr zu starten? Aber leider ist es diese Saison anders. Hoffen wir, dass Corona irgendwann ein Ende hat und jeder wieder ein normales Leben, so wie man es sich wünscht, leben kann.

Am Samstag geht es zum 1. FC Kaiserslautern. Was erwarten Sie für eine Partie?

Stellwagen: Es wird sicherlich eine sehr umkämpfe Partie. Wir wollen unbedingt die drei Punkte holen und schnellstmöglich nichts mit den unteren Tabellenplätzen zu tun haben. Aber ich bin mir sicher, wenn wir von Beginn an direkt da sind und unsere Leistung abrufen, werden wir das Spiel für uns entscheiden können.

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