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Gegnercheck: Dynamo Dresden gastiert bei der Viktoria

René Klingenburg wechselte im Sommer von Dynamo Dresden zur Viktoria (Foto: Jakob Settgast/Viktoria Köln)

18.12.2020

Das letzte Spiel der Viktoria im Jahr 2020 verspricht ein richtiger Kracher zu werden: Der Gast, der zum ersten Mal auf die Schäl Sick kommt, ist die SG Dynamo Dresden. Die Sachsen sind Tabellenführer der 3. Liga.

Die letzte Saison:

Kaum ein Team im deutschen Fußball war von Corona so betroffen wie der Verein aus der Landeshauptstadt Sachsens. Zwar waren die Dresdner auch vor der Corona-Unterbrechung bereits Tabellenletzter der 2. Bundesliga, aber nur einen Punkt vom Relegationsplatz entfernt. Anfang Mai, kurz vor dem Restart der Liga, wurde die gesamte Mannschaft erneut unter Quarantäne gestellt, weshalb sie zwei Wochen lang weder spielen noch trainieren durfte. Im Anschluss gab es für das Team mit Trainingsrückstand allerdings sieben Partien in 19 Tagen, von denen Dynamo fünf Begegnungen ohne eigenen Treffer verlor. Dynamo-Legende Ulf Kirsten sprach von „Wettbewerbsverzerrung“, Verteidiger Chris Löwe übte heftige Kritik an der DFL in einem Sky-Interview – doch die Deutsche Fußball Liga wies eine Klage von Dynamo Dresden zurück. Am Ende blieb den Sachsen nur der Gang in die 3. Liga.

Der Saisonverlauf:

Laut einer DFB-Trainerumfrage wurde Dynamo bereits vor Ligastart als Topfavorit für den Aufstieg gehandelt. Die Mannschaft, die in der 1. Runde des DFB-Pokals eindrucksvoll den Zweitligisten Hamburger SV mit 4:1 niederrang, brauchte ein wenig, um in der neuen Spielklasse in den Rhythmus zu finden. Mittlerweile ist sie scheinbar nicht mehr aus dem Takt zu bringen. Von den letzten sieben Partien konnten sechs gewonnen werden – bei einem Torverhältnis von 17:4. Die Sachsen belohnten sich zuletzt mit einem 4:1-Sieg gegen den SC Verl, was gleichzeitig die Wintermeisterschaft bedeutete.

Der Kader:

Der Absteiger musste den gesamten Kader umbauen für die 3. Liga. 22 Spieler verließen Dynamo, darunter Namen wie Patrick Ebert (jetzt in der 2. Liga Griechenlands bei AO Xanthi) oder René Klingenburg (jetzt bei Viktoria Köln). Die 18 Neuankömmlinge haben nicht nur einen Marktwert, der um die Hälfte geringer ist, sie sind auch im Durchschnitt drei Jahre jünger. Mittelstürmer Christoph Daferner (22, vom SC Freiburg, vier Tore und drei Vorlagen), Rechtsaußen Ransford Königsdörffer (19, eigene Jugend, vier Tore und zwei Vorlagen) und Mittelfeldspieler Julius Kade (21, von Union Berlin, drei Tore) sind nicht die einzigen jungen Newcomer, die ihre Möglichkeit nutzen, sich in der 3. Liga zu beweisen. Doch ein Blick auf die Verletztenliste zeigt, dass Dynamo im defensiven Bereich aufpassen muss: Mit Sebastian Mai und Chris Löwe fallen der Kapitän und der erfahrenste Abwehrspieler der Sportgemeinschaft aus, mit Marco Hartmann und Paul Will fehlen Dynamo beide etatmäßigen defensiven Mittelfeldspieler.

Spieler im Fokus:

Philipp Hosiners Karriere geht auf und ab wie eine Seilbahn. Der 31-jährige Stürmer aus Österreich, der auch schon fünfmal im rot-weißen Dress des ÖFB-Teams auf dem Feld stand, spielte bereits mit Austria Wien in der Champions League. Nach 47 Toren in 81 Spielen für die Veilchen bezahlte Stade Rennes stolze 1,90 Millionen Euro für Hosiner, der aber in Frankreich hinter den Erwartungen blieb und in der kommenden Saison an den 1. FC Köln verliehen wurde. Nachdem der Mittelstürmer auch dort nicht zu alter Form fand, verpflichtete ihn zuerst Union Berlin und dann Sturm Graz, doch bei keinem Verein wollte es so richtig klappen. Bis er im Herbst 2019 zum Chemnitzer FC in die 3. Liga wechselte: Für den CFC schoss Hosiner 19 Tore in 28 Spielen, zwei davon beim 2:2-Unentschieden gegen die Viktoria. Letztendlich konnte selbst sein Hattrick am letzten Spieltag gegen Hansa Rostock den Chemnitzer FC nicht vor dem Abstieg bewahren. Den Österreicher zog es danach nach Dresden, wo er für Dynamo in dieser Saison bereits fünf Tore erzielte.

Der Trainer:

Markus Kauczinski weiß, wie man aus der 3. Liga wieder aufsteigt, nachdem man abgestiegen ist. Jahrelang trainierte er beim Karlsruher SC die U 19 und die zweite Mannschaft, bevor ihm die unliebsame Aufgabe zuteilwurde, den vom Abstieg bedrohten KSC in der 2. Bundesliga zu halten. Kauczinski holte vier Siege aus den letzten sieben Spielen, kam damit aber nicht über den Relegationsplatz hinaus. Dort musste man sich knapp dem SSV Jahn Regensburg geschlagen geben. In der anschließenden Saison stieg der heute 50-Jährige souverän auf und hielt den KSC in den folgenden Jahren im Unterhaus. Nach einem Intermezzo beim FC Ingolstadt – bei dem nur eines von zwölf Pflichtspielen gewonnen werden konnte (im DFB-Pokal gegen den FC Erzgebirge Aue, der damals vom heutigen Viktoria-Cheftrainer Pavel Dotchev gecoacht wurde) – und anderthalb Spielzeiten beim FC St. Pauli, heuerte Kauczinski bei Dynamo Dresden an, mit denen er in die 3. Liga abstieg. Nun, nach fast einer halben Saison, scheint es, als ob sich die Geschichte von Kauczinskis Fahrstuhlfahrt wiederholen könnte.

Die Historie:

In der Deutschen Demokratischen Republik zählte die SG Dynamo Dresden zu den erfolgreichsten Klubs des Landes. Achtmal gewann man die DDR-Meisterschaft, siebenmal den Pokal. Auch auf dem internationalen Parkett war man nicht fremd: Im UEFA-Cup erreichte man zweimal das Viertel- und einmal das Halbfinale, im Europapokal der Landesmeister erreichte Dynamo dreimal das Viertelfinale. Doch war es das Rückspiel im Viertelfinale im Europapokal der Pokalsieger 1986 gegen Bayer 05 Uerdingen, das als „Wunder von Grotenburg“ in die Geschichte eingehen sollte. Dynamo Dresden kam mit einem 2:0-Sieg aus dem Hinspiel nach West-Deutschland und führte zur Halbzeit bereits mit 3:1. Das bedeutete, dass Uerdingen mindestens fünf Tore in der zweiten Halbzeit schießen musste, um weiterzukommen. Bayer 05 hatte den Mut der Verzweiflung und machte das Unmögliche möglich: Sechs Treffer gelangen den Krefeldern, der Endstand lautete 7:3.

Die Partie in den Medien:

Anpfiff der Begegnung zwischen Viktoria Köln und der SG Dynamo Dresden ist am Samstag um 14.00 Uhr im Sportpark Höhenberg. Die Partie wird um 13:45 Uhr live bei Magenta Sport (als Einzelspiel und in der Konferenz) übertragen. Außerdem ist die Partie im Free-TV zu sehen – im MDR-Fernsehen. Auf Highlights dürfen sich die Fußballfans dann unter anderem ab 18.00 Uhr im Ersten bei der Sportschau freuen. Ansonsten werden die Viktoria Anhänger über die Social Media Kanäle von Viktoria Köln (Facebook, Instagram und Youtube) und den Live-Ticker auf Twitter auf dem Laufenden gehalten.

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