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Wunderlich: „Nach der 1:5-Niederlage Reaktion zeigen!“

Mike Wunderlich im Training (Bild: Julia Schulz/Viktoria Köln)

28.10.2020

Mike Wunderlich hat schon in seiner Jugend auf der Schäl Sick Fußball gespielt. Seitdem er vor zehn Jahren zu Viktoria Köln zurückkehrte, ist er als Mittelfeldmotor nicht mehr wegzudenken. Doch in diesem Jahr läuft vieles anders als zuvor. Im Interview spricht der 34-Jährige über seine Rolle als Mannschaftskapitän, die bisherigen Saisonspiele, Corona und über seine beiden Söhne.

Herr Wunderlich, auch in diesem Jahr führen Sie die Mannschaft wieder als Kapitän an – inzwischen schon im zehnten Jahr. Wie war das diesmal? Wurde das explizit noch einmal so bestimmt oder war es einfach logisch, dass Sie auch in dieser Saison die Kapitänsbinde tragen?

Mike Wunderlich: Unser Cheftrainer Pavel Dotchev hat es so bestimmt. Für ihn war das kein Thema mehr, da es die logische Konsequenz aus der letzten Saison war.

Als Kapitän tragen Sie viel Verantwortung, nicht nur auf dem Feld. Sie müssen sich vorbildlich verhalten und führen sicher das eine oder andere Gespräch mit den Mitspielern. Weshalb sind Sie für diese Position genau der richtige Mann?

Wunderlich: Leider Gottes bin ich ja jetzt schon 34 Jahre alt und habe schon das eine oder andere erlebt. Von daher denke ich, dass ich den Jungs durch die Erlebnisse und Erfahrungen viel mitgeben kann. Die Verantwortung ist aber auf mehreren Schultern im Team verteilt. Nur weil ich die Kapitänsbinde trage, heißt das nicht, dass ich alleine dafür zuständig bin. Wir haben mehrere Spieler, die in einem gewissen Alter sind oder vielleicht sogar noch mehr Erfahrung haben als ich. Die können den Jungs auch viele Dinge mit auf den Weg geben. Aber ich glaube, dass ich den Verein auch außerhalb des Platzes am besten verstehe. Dadurch kann ich verschiedene Dinge innerhalb der Mannschaft gut weitergeben. Es macht mich sehr stolz, die Kapitänsbinde der Viktoria zu tragen.

Am letzten Wochenende haben Sie Ihr insgesamt 20. Tor in der 3. Liga geschossen. Wie wichtig sind Ihnen Ihre persönlichen Erfolgserlebnisse?

Wunderlich: Natürlich ist es immer schön, der Mannschaft helfen zu können – egal ob mit einem Tor oder mit einer Vorlage. Mir persönlich ist es nicht mehr so wichtig, wie am Anfang meiner Karriere. Gerade mit 18 oder 19 Jahren wollte ich persönlich ganz nach oben und da hat es mir mehr bedeutet. Heute ist mir wichtig, dass wir als Mannschaft erfolgreich sind und als Team Erfolg haben. Da stelle ich meine persönlichen Ansprüche ganz klar in den Hintergrund. Natürlich sind Tore oder Torvorlagen meine Aufgabe. Und das ist natürlich noch nicht vorbei.

Nach vier Siegen in Folge gab es zuletzt die 1:5-Niederlage bei Hansa Rostock. Wie fällt Ihr bisheriges Zwischenfazit der Saison aus?

Wunderlich: Insgesamt können wir sehr zufrieden sein. Wir hatten einen leicht holprigen Start mit einem Punkt aus zwei Spielen. Dann haben wir viermal hintereinander gewonnen und haben jetzt nach sieben Spielen 13 Punkte. Wir können das schon sehr gut einordnen und sind damit zufrieden. Die Niederlage in Rostock hat natürlich wehgetan, aber wir wissen, dass es am Freitag schon wieder weitergeht. Dann besteht die Möglichkeit, nach acht Spieltagen 16 Zähler auf dem Konto zu haben. Das wäre ein Zwei-Punkte-Schnitt pro Spiel. Ich glaube, wenn wir diesen über die Saison halten, dann kann man auf einem guten Tabellenplatz in der oberen Hälfte landen. Die 1:5-Niederlage gilt es jetzt wieder gut zu machen. Und das werden wir schaffen. Dann können wir mit unserem Start zufrieden sein.

Aufgrund der Corona-Pandemie läuft vieles anders ab als gewohnt. In Rostock waren beispielsweise 7.500 Zuschauer bei der Partie live im Stadion. Im letzten Heimspiel gegen Bayern München II musste die Viktoria wiederum vor null Zuschauern spielen. Ist das ein Wettbewerbsnachteil? Wie sehr vermissen Sie die eigenen Fans?

Wunderlich: Jeder, der Fußball spielt, will vor Zuschauern spielen – gerade vor den eigenen. Das fehlt uns natürlich. Deswegen denke ich schon, dass es für den einen oder anderen Verein ein Wettbewerbsvorteil sein kann, vor den eigenen Fans zu spielen – einerseits bezüglich der Unterstützung und andererseits aus finanzieller Sicht.

Während der Corona-Zeit haben die Viktoria-Anhänger viele Einblicke in das Privatleben der Spieler bekommen. Sie haben zum Beispiel in einem Video gezeigt, wie Sie mit Ihren beiden Söhnen (Fabrice, 10 und Luca, 6) im Garten trainieren. Offenbar sind Ihre Kinder fußballerisch ambitioniert. Denken Sie, dass sie Ihnen in den Profifußball folgen werden?

Wunderlich: Das Talent bei beiden Jungs ist sicherlich da. Ob es dann für den Profifußball reicht oder beide überhaupt diese Ambitionen haben, bleibt ihnen komplett selbst überlassen. Ich würde mich sicherlich sehr darüber freuen. Aber ich bin kein Vater, der seine Jungs unbedingt dazu antreibt, Profifußballer zu werden. Das soll aus eigener Überzeugung kommen und der Spaß sollte im Vordergrund stehen. Wenn es sich abzeichnet, dass die Jungs das schaffen können und Lust darauf haben, dann unterstütze ich das natürlich sehr gerne. Wenn sie irgendwann etwas anderes machen wollen, werde ich sie auch unterstützen. Die Hauptsache ist, dass sie ihren Spaß haben und glücklich sind.

Sie sind gebürtiger Kölner. Da ist es außergewöhnlich, dass der Karneval aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie gewohnt stattfinden kann. Wie bewerten Sie die Situation?

Wunderlich: Als Kölner feiert man natürlich gerne Karneval. Deshalb werde ich sicher ein  weinendes Auge haben. Ich glaube aber auch, dass es momentan einfach nebensächlich ist und es wichtigere Dinge gibt. Wir sollten alle froh sein, wenn wir irgendwann unser normales Leben zurückhaben – und zwar so, wie wir es uns wünschen. Egal ob es um den Urlaub geht, um das Einkaufen oder Sonstiges – es gibt so viele Dinge, die den Menschen im Moment fehlen. Deshalb kann man, auch wenn es traurig ist, auf den Karneval verzichten. Da stehen andere Dinge aktuell einfach im Vordergrund.

Bereits am Freitag wartet mit dem VfB Lübeck der nächste Gegner auf Sie. Worauf wird es in dem Spiel ankommen? Mit welchem Gefühl gehen Sie in die Partie?

Wunderlich: In dieser Liga ist keine Mannschaft zu unterschätzen. Lübeck hat zwei Punkte aus sieben Spielen auf dem Konto und noch keinen Sieg einfahren können. Aber wir wissen, dass diese Liga unfassbar ausgeglichen ist und dass sich das Tabellenbild innerhalb von ein, zwei Wochen ändern kann. Von daher wird es ein sehr schwieriges Spiel. Aber für uns gilt es, nach der 1:5-Niederlage eine Reaktion zu zeigen. Wir wollen an die Spiele und Siege davor gnadenlos anknüpfen und werden alles versuchen, am Freitag unsere drei Punkte zu holen.

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