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Holzweiler: „Wir können noch eine Schippe drauflegen“

Kevin Holzweiler in Aktion (Bild: Julia Schulz/Viktoria Köln)

14.10.2020

Mit einer Körpergröße von 1,64 Metern gehört Kevin Holzweiler bestimmt nicht zu den Riesen der 3. Liga. Aber auf dem Platz lehrt der 25-Jährige, der seit dem Sommer 2016 für Viktoria Köln dem runden Leder nachjagt, den „Großen“ ganz schön das Fürchten. Im Interview spricht er über Punkte, Tore, Corona, Fans und die Qualität der Kölner Mannschaft.

Herr Holzweiler, mit zuletzt zwei Siegen aus zwei Spielen, ist die Punktausbeute der Viktoria gut. Wie sind Sie mit dem Saisonauftakt generell zufrieden?

Kevin Holzweiler: Aus vier Spielen sieben Punkte zu holen, ist eine gute Ausbeute. Damit stehen wir in der Tabelle auch gut dar. Dennoch finde ich, dass wir gerade in den ersten beiden Spielen hätten besser abschneiden müssen. Da spreche ich, denke ich, für die gesamte Mannschaft. Gegen Mannheim und Wiesbaden war eindeutig mehr drin, das hätten wir besser machen müssen. Die Partien gegen Magdeburg und Ingolstadt haben wiederum gezeigt, dass wir richtig guten Fußball spielen können.

In den ersten beiden Partien der Saison waren Sie nicht in der Startelf. Am dritten und vierten Spieltag haben Sie von der ersten Minute an gespielt. Wie kam es dazu?

Holzweiler: Am ersten Spieltag habe ich aufgrund einer Erkältung gefehlt. Deshalb war ich am zweiten Spieltag noch nicht zu hundert Prozent fit. Cheftrainer Pavel Dotchev hat nach einer guten Trainingswoche im Spiel gegen Magdeburg wieder auf mich gesetzt. Ich denke, dass ich meine Sache ganz gut gemacht habe. Entsprechend durfte ich auch danach wieder ran.

Denken Sie, die Mannschaft hat sich schon richtig gefunden und eingespielt?

Holzweiler: Besonders nach den Partien gegen Magdeburg und Ingolstadt hat man gesehen, dass wir uns gut eingespielt haben. Aber ich muss auch sagen: In unserer Mannschaft steckt deutlich mehr drin. Im Spiel gegen Ingolstadt hat man in der ersten Halbzeit gesehen, wie gut es laufen kann. Auf der anderen Seite ging uns in der zweiten Halbzeit etwas die Puste aus, da hätte es auch schnell in die andere Richtung gehen können. Ich bin aber überzeugt davon, dass wir noch eine Schippe drauflegen können.

Mit Marcel Risse ist ein sehr prominenter Spieler in der Mannschaft, der auch auf Ihrer Position zum Einsatz kommen kann. Spornt das eher an oder hemmt Sie das?

Holzweiler: Mich spornt der Konkurrenzkampf eher an. Cello ist ein super Typ. Mit seinen 176 Einsätzen im deutschen Oberhaus hat er natürlich schon einiges auf dem Buckel und bringt ausgesprochen viel Erfahrung mit. Davon kann die gesamte Mannschaft nur profitieren. Mit ihm kann man in der Kabine über alles reden und viel Spaß haben. Gerade auf dem Platz ist es Gold wert, mit Marcel zusammenzuspielen. Er kann einem viele Tipps geben.

In der vergangenen Saison haben Sie drei wunderschöne Treffer in der 3. Liga erzielt. Sie treffen zwar nicht oft, aber wenn, dann wirklich schön. Warum ist das so?

Holzweiler: Ich würde lieber mehr Tore schießen, die nicht so schön aussehen als wenige, die schön aussehen. Ich glaube, das liegt daran, dass ich nicht so den Zug zum Tor habe und somit zu ungefährlich bin. Und das ist ja auch nicht so überraschend. Ich bringe das Spiel eher nach vorne und leite es über außen. Deswegen habe ich, meiner Meinung nach, auch mehr Torvorlagen als eigene Treffer erzielt. Mal sehen, wie es diese Saison aussieht.

Durch Corona muss jeder mit Einschränkungen leben. Wie haben Sie die letzten Monate erlebt? Was hat sich persönlich in Ihrem Leben durch diese Zeit verändert?

Holzweiler: Natürlich hat sich vieles geändert. Gerade in der Anfangsphase der Pandemie war es schon ungewohnt: Maske tragen, Mindestabstand, aber auch die ‚normalen‘ Besuche bei Freunden und der Familie konnten beziehungsweise können nicht einfach so stattfinden. Es kann alles super schnell gehen, wie man gesehen hat. Generell bin ich aber eher der Typ, der nach dem Training gerne zuhause seine Ruhe hat. Deswegen war das keine große Umstellung für mich. Jeder aus unserer Gesellschaft muss sich, gerade in diesen Zeiten, professionell verhalten. Nur dann ist irgendwann ein ‚normaler Alltag‘ wieder möglich. Gerade Fußballprofis sollten in solchen Zeiten auch Aushängeschilder sein, da sie noch einmal mehr in der Öffentlichkeit stehen. Man muss die aktuelle Situation ernst nehmen und auf seine Mitmenschen achten.

Sie müssen, wie alle anderen Drittligisten, die notwendigen Corona-Tests durchführen. Wie gehen Sie persönlich mit den Tests um?

Holzweiler: Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Gerade am Anfang war es sehr ungewohnt, da der Test schon unangenehm sein kann. Mittlerweile gehört es allerdings zu unserem ‚Ritual‘.

Zuletzt durften nur 300 Zuschauer bei der Partie gegen Ingolstadt im Sportpark Höhenberg dabei sein. Wie haben Sie die Atmosphäre empfunden?

Holzweiler: Es war gut, dass wenigstens ein ‚paar‘ Zuschauer dabei sein durften. Meiner Meinung nach ist dies nicht selbstverständlich. Denn in manchen Stadien durften bis heute keine Zuschauer wieder dabei sein. Das zeigt, wie ernst die Lage ist. Aber selbst 300 Zuschauer sind für uns als Spieler wichtig. Man merkt und weiß, dass man den ‚12. Mann‘ im Rücken hat – auch mit einer kleinen Anzahl. Das ist auf jeden Fall besser, als komplett ohne Fans zu spielen.

Am Sonntag reist die Mannschaft zum Auswärtsspiel in Meppen. Wie denken Sie, geht die Partie aus?

Holzweiler: Meppen konnte die ersten beiden Heimspiele der Saison nicht gewinnen. Sie haben bisher erst eine von vier Partien gewinnen können. Deswegen werden sie am Sonntag aufs Ganze gehen und alles dafür tun, damit sie wieder einen Heimerfolg verbuchen werden. Allerdings werden wir mit breiter Brust nach Niedersachsen fahren. Nach zuletzt zwei Siegen in Folge möchten wir natürlich auch den dritten Sieg mitnehmen und wieder zu Null spielen. Letzte Saison konnte man sehen, dass die Spiele gegen Meppen nicht einfach sind. Das wird dieses Jahr ebenfalls der Fall sein. Die Stimmung innerhalb unserer Mannschaft ist super. Deswegen bin ich zuversichtlich, dass wir die Punkte mitnehmen werden.

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