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Die aktuelle Situation bei Viktoria Köln

Foto: Viktoria Köln

18.03.2020

Am Montagabend hat die 3. Liga mitgeteilt, dass der Spielbetrieb bis zum 30. April ruhen wird. Die Ursache dafür ist hinlänglich bekannt: Die Verantwortlichen der Klubs und vom DFB wollen ihren Beitrag dazu leisten, dass sich der Coronavirus nicht durch den Besuch von Fußballspielen verbreitet und hoffen gleichzeitig darauf, die Saison unter Beachtung der behördlichen Anordnungen und Weisungen zu Ende führen zu können. Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es dennoch viele offene Fragen. Eric Bock und Axel Freisewinkel, die Geschäftsführer der FC Viktoria Köln 1904 Spielbetriebs GmbH, versuchen im Interview, für ein wenig mehr Transparenz zu sorgen.

Die 3. Liga hat entschieden, den Spielbetrieb bis Ende April auszusetzen. Wie bewerten Sie diese Entscheidung?

Axel Freisewinkel: Wir tragen diese Entscheidung voll und ganz mit. Es herrschte diesbezüglich ein sehr großer Konsens in der 3. Liga, erst einmal eine lange Pause zu machen, um der Gesundheits- und gesamtgesellschaftlichen Situation in Deutschland gerecht zu werden. Es wurde aber auch entschieden, dass  ein früherer Einstieg in den Spielbetrieb möglich wäre, falls die Fallzahlen extrem zurückgehen. Aber daran glaubt im Moment niemand. Insofern halten wir die Übereinkunft, die getroffen wurde, für sehr gut.

Wie soll es danach weitergehen? Soll die Reihenfolge der Spiele beibehalten werden? Oder wird es einen völlig neuen Spielplan geben?

Eric Bock: Nach der Verlegung der Europameisterschaft um ein Jahr ist die Möglichkeit da, die Saison nach hinten heraus etwas zu verlängern.

Axel Freisewinkel: Die aktuell angesetzten Spieltage im Monat Mai sollen ganz normal stattfinden, die jetzt verlegten Spiele sollen nacheinander nachgeholt und in den Spielplan integriert werden. Man wird also eine etwas andere Reihenfolge haben als ursprünglich geplant. Wir glauben, dass die Saison dann erst im Juni enden wird.

Welche Auswirkungen haben die aktuellen Veränderungen auf die Sponsoren der Viktoria?

Eric Bock: Zunächst einmal keine, denn die Spiele sollen ja zu einem späteren Zeitpunkt ausgetragen werden. Wir gehen derzeit davon aus, dass die Saison zu Ende geführt wird. Sollte sich eine andere Situation ergeben – schließlich gibt es ja tagtäglich neue Fakten zum Thema Coronavirus – müssten wir die Sachlage neu bewerten. Dazu befinden wir uns mit vielen Partnern im Austausch, zum Teil auch schon für die nächste Saison.

Bringen die Auswirkungen des Coronavirus die Drittliga-Mannschaft von Viktoria Köln in finanzielle Nöte? Schließlich sind für einen langen Zeitraum keine Zuschauereinnahmen zu erwarten?

Axel Freisewinkel: Grundsätzlich gilt für uns und für viele andere Drittligisten, dass der Ausfall der Zuschauereinnahmen sehr wehtut. Denn fast alle Fixkosten laufen weiter. Wir prüfen jetzt intern, wo wir einsparen können, um diesen Verlust erst einmal aufzufangen. Weil wir allerdings nicht so hohe Zuschauereinnahmen haben, wie manch anderer Drittligist, geht es bei uns – Stand heute – nicht um die Existenz. Was die Fernsehgelder und die Einnahmen aus der Zentralvermarktung angeht, ist es folgendermaßen: Die Beträge werden grundsätzlich in vier Raten ausgeschüttet. Davon sind bereits drei Raten geflossen. Da sich die Mannschaften dafür stark gemacht haben, eine lange Pause zu machen und danach den Spielbetrieb wieder aufzunehmen, war ein möglicher Wegfall der noch ausstehenden finanziellen Mittel kein Gegenstand der Diskussion. 

Behalten die schon gekauften Eintritts- und Dauerkarten erst einmal Ihre Gültigkeit? Was passiert, wenn nach dem 30. April nicht vor Publikum gespielt werden kann?

Axel Freisewinkel: Zunächst behalten alle Eintritts- und Dauerkarten ihre Gültigkeit, sie gelten teilweise für ein anderes Spieldatum. Sollte es tatsächlich bis zum Saisonende zu Geisterspielen kommen, müssen wir die Situation prüfen. Falls ein solches Szenario wirklich eintritt, hoffen wir – wie auch andere Vereine – ein Stück weit auf die Solidarität unserer Anhänger. Schließlich geht es darum, auch in der kommenden Saison Drittliga-Fußball in Höhenberg anbieten zu können.

Im Nachwuchsbereich wurde der Trainingsbetrieb komplett ausgesetzt. Wie sieht das bei den Profis aus?

Eric Bock: Die Mannschaft wird Ende der Woche die entsprechenden Planungen bekommen. Dabei werden wir uns an die behördlichen Anordnungen halten. Wenn wieder trainiert wird, kann das aber erst einmal nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit passieren. Deshalb werden auch keine Trainingspläne veröffentlicht.

Der FC Viktoria Köln muss im Sommer für den Bau einer Rasenheizung im Sportpark Höhenberg sorgen. Der Zeitplan dafür ist eng gestrickt. Würde die Viktoria die aktuelle Saison auf jeden Fall in Höhenberg zu Ende spielen können?

Axel Freisewinkel: Ich gehe davon aus, dass es so sein wird. Alles andere wäre für mich Wettbewerbsverzerrung. Wir haben derzeit eine außergewöhnliche Situation und können den Auftrag für die Rasenheizung nicht termingenau vergeben. Deshalb werden wir auf den DFB zugehen, um gemeinsam nach einer Lösung im Rahmen des Zulassungsverfahrens zu suchen.

Natürlich ergeben sich tagtäglich neue Situationen in Bezug auf den Coronavirus. Wie gehen Sie selbst damit um und welche Bitte haben Sie diesbezüglich an die Freunde und Fans der Viktoria?

Eric Bock: Beide Geschäftsführer sind täglich im Büro. Seit der Corona-Krise ist der Arbeitsumfang für uns noch größer geworden. Die Geschäftsstellen-Mitarbeiter vom Sportpark Höhenberg arbeiten aus dem Homeoffice heraus, gleiches gilt für das Team aus den Geschäftsräumen am Clevischen Ring. Allerdings gibt es hier eine Notbesetzung. Ich selbst versuche, möglichst Abstand zu anderen zu halten und nutze die zur Verfügung stehenden Desinfektionsmittel, damit mir nichts passiert. Herzliche Begrüßungen sind momentan nicht zeitgemäß. Es gibt keine großen Meetings, sondern eher Videokonferenzen. Darüber hinaus ist natürlich an manchen Stellen ein wenig Geduld gefragt. Wir werden täglich mit neuen Situationen konfrontiert, die zum Teil eine neue Bewertung erfordern. Es ist dann nicht immer möglich, fünf Minuten später bereits eine Lösung parat zu haben.

Axel Freisewinkel: Ich bitte alle, den Auflagen der Stadt, des Landes und des Bundes nachzukommen und große Menschenansammlungen zu vermeiden, damit die Pandemi eingedämmt werden kann. Dennoch stehen natürlich viele Entscheidungen an, somit gibt es viel zu tun. Ich hoffe, dass die Fallzahlen runtergehen und wir in absehbarer Zeit wieder zur Normalität finden können. Vielleicht schaffen wir es, nicht alles so kritisch zu bewerten, wie das sonst der Fall ist. Schließlich herrscht aktuell für alle Menschen eine Ausnahmesituation. Da muss nicht jede Bestimmung in Frage gestellt werden. Alle Menschen, die in solchen Phasen Entscheidungen treffen, sind meist Experten auf ihrem Gebiet und versuchen, die Situation nach bestem Wissen und Gewissen zu beurteilen.

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